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"Eine Perfekte Waffe" machte ihn über Nacht zum Star, mit "Geballte Fäuste" legte er furios nach, doch der richtige Durchbruch gelang Ken Po-Ass Jeff Speakman leider nie. Er hätte die Fähigkeiten, auch auf darstellerischer Ebene. Doch "The Expert" kam nicht mal mehr ins Kino, obwohl er sichtlich dafür ausgelegt war. Das Budget von Samuel Hadida war recht großzügig bemessen und verschaffte Regieneuling Rick Avery (Deadly Takeover) einen guten Start. Vielleicht war es auch die Selbstjustiz, welche "The Expert" sichtlich befürwortet. Schon damals von jeglichen Prüfstellen verhasst, ist es heute schier ein Tabuthema. Schon für die damalige Videofassung musste massiv geschnitten werden.
Aber der Film offenbart recht schnell ein Problem. Anscheinend konnte sich Drehbuchautor Max Allan Collins nicht so recht zwischen dem Genre Action und Thriller entscheiden. So ist "The Expert" in der ersten Stunde ein Thriller, bevor man dann im letzten Drittel den großen Otto losmacht. An Action ist einfach zu wenig geboten, Speakman ist eindeutig unterfordert. Ich hätte gerne mehr von seinem spektakulären und auch einmaligem Kampfstil gesehen. So darf er sich insgesamt drei nette Prügeleien leisten, die dann auch sehr brutal ausfallen. Plus den kurzen Endkampf gegen Psychokiller Kagan, der aber viel zu schnell vorbei ist.

Für Freunde von Shootouts gibt es hier kaum etwas zu sehen. Ein paar sehr blutige Einschüsse, doch nur selten macht man von Schusswaffen gebrauch. Dabei war John Lomax (Jeff Speakman) von der Firma und ist nun Ausbilder bei einem Antiterrorkommando. Zusammen mit seiner jüngeren Schwester Jenny (Michelle Nagy) teilt er sich ein Haus. Auch der Mörder Martin Kagan (Michael Shaner) hat es auf Jenny abgesehen und ermordet sie brutal. Doch er wird geschnappt und zum Tode verurteilt. Aber dank Dr. Alice Barnes (Alex Datcher) entgeht er vielleicht der Strafe, da sie Kagan für schizophren hält. Lomax will daher selbst für Gerechtigkeit sorgen.
Es mag sich zwar nicht so anhören, aber die Story kann sich sehen lassen, trotz der eiskalten Berfürwortung der Todesstrafe und der Selbstjustiz. Aber Kagan hätte es wirklich verdient, dafür sorgt Darsteller Michael Shaner, der die Rolle des Psychokillers wirklich bravurös absolviert. Auch James Brolin als Gefängnisdirektor und Befürworter der Todesstrafe macht einen tollen Job. Natürlich muss es mit Dr. Barnes, verkörpert von Alex Datcher, auch eine Gegnerin der Solchen geben. So liegt sie mit Direktor Munsey immer im Clinch, ändert ihre Meinung aber sehr schnell, als sie selbst in die Gewalt von Kagan gerät.

Dank der glaubwürdigen Darsteller, nimmt man den Film trotzdem immer ernst, auch weil die Charaktere nicht nur Abziehbilder sind, sondern von Avery genug Screentime bekommen, um sich zu äussern. Das geht natürlich auf Kosten der Action und leider auch der Spannung, zumindest in den ersten zwei Dritteln. Auf jeden Fall hat "The Expert" noch mehrere Elemente, die man positiv bewerten muss. Zum Beispiel die Kulisse, welche eigentlich zu keiner Zeit für einen B-Film spricht. Gerade das alte Gefängnis hat etwas Unheimliches an sich. Auch gut gelungen ist Ashley Irwins vielseitiger Score, der das Geschehen immer gut untermalt.
So war für Speakman die Karriere schon fast wieder zu Ende bevor sie überhaupt angefangen hat. Mit "Deadly Takeover" unter Nu Image konnte er noch in einem "Die Hard-Verschnitt" punkten, bevor es immer mehr bergab ging und er bis heute nur noch in Minirollen zu sehen ist. Erinnert mich ein wenig an Daniel Bernhart, das Potential ist da, eine Chance bekommt er jedoch nicht.

Knallharte Selbstjustiz mit zu wenig Action. Auch ist "The Expert" einfach zu unentschieden was das Genre angeht. Dabei leisten die Darsteller gute Arbeit, die Story reißt die Thematik Todesstrafe mutig an und lässt nebenbei den Charakteren viel Platz. Aber Speakman hat Besseres gedreht, daher lieber die zwei Vorgängerfilme anschauen.

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