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Aus der Frühphase der aktuellen Superhelden-Filmwelle sind auch einige Werke hervorgegangen, die aufgrund minderer Qualität nicht die Berühmtheit von "Spider-Man" und Co. erlangt haben. "Elektra" mit Jennifer Garner als ebenso sexy wie mystische Kämpferin für das Gute ist einer davon.

Obwohl ihre Figur bereits in "Daredevil" ihr Leinwanddebüt erlebt hatte, fällt ihr erster eigener Film mehr als dürftig aus. Das liegt vor allem an der konfusen und ziemlich seichten Story um zwei Geheimorganisationen, die sich seit ewigen Zeiten bekämpfen und die beide über ein auserwähltes Mädchen verfügen wollen, das die Entscheidung herbeiführen kann. Elektra, die ihre Superkräfte einsetzt, um als Auftragskillerin steinreich zu werden, gerät zwischen die Fronten und versucht alles, um das Mädchen und ihren Vater zu retten.

Diese 08/15-Story bietet wirklich zu keiner Minute eine originelle Idee, dafür haufenweise Klischees: Der dümmlich vor sich hin plappernde Sidekick, der sich schließlich aufopfert, der weise Meister, der alles von langer Hand geplant hatte, und der (asiatische) Bösewicht, der keinen faulen Trick scheut, um die Macht zu erlangen. Zu diesen konventionellen Handlungselementen gesellen sich allerhand westlich verbrämte Fernost-Esoterik-Motive, die so dick aufgetragen werden, dass es schon in handfesten Kitsch ausartet (etwa der Todeskuss einer bösen Kämpferin im dichten Blätterregen oder der Kampfsport als Fenster zur Seele). Und nachdem "Elektra" wie ein handelsüblicher Thriller über einen Auftragskiller, der sein Gewissen entdeckt, begonnen hat, mischen sich plötzlich allerhand Fantasy-Zutaten ein, die so beliebig und teils unfreiwillig komisch wirken, dass sie den ganzen Film auseinander fallen lassen. Kämpfer mit übersinnlichen Fähigkeiten, ein Handlanger des Bösen, dessen Tier-Tattoos zum Leben erwachen können, und allerhand mystischer Murks werden lieblos zusammengewürfelt und sind vor allem viel einfacher zu besiegen, als es zunächst den Anschein erweckt. Echte Dramatik kommt trotz einzelner zugespitzter Szenen zu keinem Zeitpunkt auf.

Auch die Action köchelt auf Sparflamme vor sich hin, was den geneigten Genre-Fan wohl ziemlich schnell ermüden dürfte. Kein einziger Kampf bleibt wirklich im Gedächtnis, ganz zu schweigen von den hohlen, pathetischen Dialogen und den unterirdischen Leistungen der Darsteller. Nicht einmal Jennifer Garner kann sich zu mehr als zwei Gesichtsausdrücken aufraffen, und einer davon sieht echt amüsant aus. Wobei auch offensichtlich das Hauptaugenmerk mehr auf Garners Dekolleté als auf ihrem Gesicht lag. Stumpf und starr rattern alle Beteiligten ihre Parts herunter und beeilen sich, aufs blasse Finale hinzuarbeiten.

Immerhin die Spezialeffekte sind anständig und auch der Soundtrack ist leidlich unterhaltsam. Das kann jedoch die Lustlosigkeit des gesamten restlichen Films nicht kompensieren. Selbst die ein, zwei guten Ideen der Handlung kommen so unspektakulär daher, dass der Zuschauer gar nicht dazu kommt, sich wirklich zu wundern. Und wenn Garner im engen roten, tief ausgeschnitten Anzug in den Kampf zieht, dann wird das männliche Publikum auf plumpeste Weise bedient. "Elektra" ist ein Schnellschuss vom Hollywood-Fließband, voller Pathos, verlogener Fernost-Mystik und vorhersehbarer Entwicklungen. Keine Höhepunkte, keine überzeugenden Darsteller, keine gute Action - kein Grund, sich diesen Film anzusehen.

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