Mit "Elektra" wird einem mal wieder einer von diesen Filmen präsentiert, bei dem der Großteil der Presse einem weismachen will, das es sich bei diesem Streifen um absoluten Schrott handelt. Doch eines vorne weg, denn so schlecht ist dieser Film gar nicht. Und wer sich mit einer ordentlichen Superheldengeschichte zufrieden gibt, dem wird auch durchaus ein Ansehen nicht schaden.
Die Handlung von "Elektra" schließt sich an "Daredevil" an, auch wenn letzterer nicht mehr auftritt. Elektra, die ja am Ende von "Daredevil" gestorben war, kehrt nun von den Toten zurück. Die erste halbe Stunde ist ein wenig langweilig und wirr mit ihren vielen Rückblendungen, aber bald wird die Story geradliniger, und wo der erste ein typisch amerikanischer Superheldenstreifen war, wirkt der zweite wie eine ordentlich inszenierte Action-Achterbahnfahrt mit Fantasy-Elementen.
Frank Millers ("Sin City") "Elektra" wurde in der Verfilmung von dem Podest der mitleidlosen Killerlady heruntergeholt. Sie hat einen Manager, der ihr den Rücken deckt, und kümmert sich sogar um den Witwer Mark (Goran Visnjic) und dessen Tochter Abby (Kirsten Prout). Einen Lehrmeister der mithilft, das Gute in ihr zum Ausbruch kommen zu lassen, hat sie mit dem alten Stick (Terence Stamp) natürlich auch.
Die simple Handlung besteht eigentlich darin, dass Elektra (Jennifer Garner) besagten Vater und dessen Tochter eliminieren soll, sich aber stattdessen dafür entscheidet, beide zu schützen, was der Anfang einer endlosen Verfolgungsjagd wird, bei der es zu diversen bizarren Duellen mit den Killern der von Kirigi (Will Yun Lee) angeführten Gruppe die Hand kommt, deren illustre Mitglieder, wie z.B. Tattoo (Chris Ackerman), dessen Tätowierungen ein Eigenleben führen oder die giftige Tyohoid (Natassia Malthe) hier viel zu kurz kommen.
Und so bleibt nur noch zu sagen das "Elektra" trotz ordentlicher Effekte und teilweise gelungener Action, bei denen sich Jennifer Garner viel Mühe gibt um ihre Gegner zu verkloppen, kein großes Kino ist sondern allenfalls nur gehobenen Mittelmaß darstellt, und mehr nicht. Rob Bowman ist ein durchaus routinierter Regisseur, was er ja auch mit dem Streifen "Die Herrschaft des Feuers" klasse unter Beweis gestellt hat, doch hier gelingt ihm nicht alles zu einer alles überzeugenden Comic-Verfilmung, was wohl auch an den Schwächen im Drehbuch liegen kann. Trotz alledem, ergibt sich alles zusammen mit Elektra ein durchschnittlicher Film, der für kurzweilige aber immerhin ordentliche Unterhaltung sorgt.