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Filmumsetzungen weiblicher Comicfiguren scheinen langsam in Mode zu kommen, doch dieser Trend könnte nach dem schwachen "Catwoman" und dem ebenfalls enttäuschend ausgefallenen "Elektra"-Film schnell wieder vorbei sein.

Der Film beginnt da, wo Elektra (Jennifer Garner) in "Daredevil" verendete, doch stirbt sie nicht endgültig, sondern wird von der Ninjagruppe "Die Hand" gerettet und zu einer vollkommenen und nahezu unbezwingbaren Assassinin ausgebildet. Doch bei ihrem neuesten Auftrag macht ihr ihr eigenes Gewissen einen Strich durch die Rechnung, da sie es nicht übers Herz bringt den Witwer Mark Miller (Goran Visnjic) und dessen Tochter Abby zu terminieren. Doch dadurch gerät sie ebenfalls auf die Todesliste ihrer ehemaligen Kollegen und kämpft nun gemeinsam mit Miller und Abby, die nicht so harmlos sind wie sie anfangs wirken, gegen die ebenfalls mächtigen Killer...

Nun ja, wahrlich großartig ist die Story nun nicht, aber aus dem Ideentod Hollywoods ist man aufgestoßenen und neu gequirlten Standardmist ja mittlerweile mehr als gewohnt.
Die Geschichte bezieht sich sehr auf "Elektra", was an und für sich ja garnicht schlecht ist, aber man hätte demzufolge auch wesentlich mehr Actionmomente mit ihr einbauen sollen, als dies hier getan wurde. Nebenplots sind zwar auch vorhanden, u.a. die Annäherung von Elektra und Abby, aber wirklich ausgreift sind diese nicht.
Klar soll das Ganze keine Actionorgie werden, da die Comicfigur und ihre tragische Geschichte im Vordergrund stehen und herrübergebracht werden sollen, allerdings hätte man dazu ein wesentlich ausgereifteres Drehbuch benötigt.

Die Handlung wirkt teilweise sehr langatmig und schleppt sich sehr gemächlich dahin, die kurzen anfallenden Actionszenen können diesen Prozess leider auch nicht verhindern. Das einzig richtig positive an "Elektra" ist wohl die Optik, welche teils sehr schön ist. Zum einen sind einige Spezialeffekte wirklich gelungen, z.B. das "Lebendigwerden" der Tattoos oder das Sterben der Natur durch Typhoid, andererseits sind auch einige Naturaufnahmen sehr schön geworden.
Doch Regisseur Rob Bowman ("Herrschaft des Feuers", "Akte X - Der Film") schafft es nie, die Geschichte ansprechend wirken zu lassen, der phantstische Stoff um die Heldin wirkt sehr emotionslos und 08/15-mäßig herruntergekurbelt, was dem Film zum scheitern verurteilt.

Jennifer Garner bemüht sich zwar, ihre Rolle sehr glaubwürdig darzustellen, doch dies allein reicht bei weitem nicht aus, den Film noch zu retten. Man hätte hier vielmehr selbstironische Momente integrieren sollen um den Film seine Ernstheit zu nehmen, die nicht wirklich zum Unterhaltungswert beiträgt.

Letztlich bleibt also nicht viel mehr zu sagen, als dass man sich "Elektra" eigentlich voll und ganz sparen kann, da man nicht wirklich was verpasst. Klar ist es schade, dass der Film so extrem öde und unspektrakulär ausgefallen ist, aber die Produzenten werden ihre Fehler schon eingesehen haben, spätestens als der Film gnadenlos an den Kinokassen floppte. Für Jennifer Garner ist "Elektra" nicht wirklich ein Karrieresprung, aber immerhin kann sie von sich behaupten, noch das Beste an dieser Produktion zu sein.
3 von 10 Punkten.

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