Ob man bei Remakes die Sinnfrage stellt bleibt einem selbst überlassen. Im vorliegenden Fall mag sie aber mal angebracht sein. Nicht, dass Tom Savinis Neuauflage so schlecht wäre, aber letztlich ist sie nur ein Update mit ein paar kleinen Änderungen, das sich ansonsten zu sklavisch an die Vorlage hält und kaum eigene Impulse besitzt. Merklich anders ist die Präsentation, Savinis Version ist nun in Farbe und bunt. Dazu ist die Neuauflage etwas effektlastiger geraten. Ein Splatterfest bekommt man nicht, denn das auf einem von George A. Romero überarbeiteten Skript basierende Werk stellt wie gehabt mehr die Atmosphäre und die isolierte Lokalität in den Vordergrund. Dennoch sind Make-up und FX schön handgemacht und sichtbarer geraten als im Original und gehen in Ordnung. Inhaltlich orientiert sich Savini stark an Romeros Version, in Richtung Finale nimmt er dann aber ein paar Änderungen vor.
Ansonsten ist der Fortgang für Kenner des Originals recht überraschungsarm und dazu auch recht herkömmlich abgefilmt und erzählt. Die ausufernden Erklärungen aus Fernsehen und Radio werden hier in ihrer Ausdehnung arg beschnitten und am Ende stellt die Neuverfilmung den Abgleich von Untoten und der Gesellschaft auf seine eigene Art in den Vordergrund.
Das Ensemble ist gemischt unterhaltsam. Tony Todd als Ben ist brauchbar, Patricia Tallman ist als Barbara stellenweise anstrengend. Wobei das für die meisten Figuren gilt und auch für den oft erlebten Ton im Film. Dauernd wird diskutiert, gestritten und geplärrt. Der wohl angestrebte spannende Konflikt zwischen den Figuren in der Stresssituation verpufft in anstrengendem Gehabe. Die permanent angespannte Situation trägt allerdings durchaus zur Stimmung bei wie auch die meist auf das Haus begrenzte Bühne. Dennoch reizt Savinis Variante das Szenario nicht vollends aus und folgt zu eng der Vorlage. Eigene Akzente wären da wünschenswert gewesen.
„Being mean and heartless is part of my job.“
Die Neuauflage des zum Klassiker avancierten „Night of the Living Dead“ (1968) ist ein okayes Unterfangen. Dennoch darf man die Frage nach der Notwendigkeit stellen. Ja, gegen Ende bekommt Savinis Variante ein paar neue Impulse, ansonsten ist das nun farbige Verbarrikadieren meist eine Nacherzählung mit anstrengendem Gehabe der Figuren und auch nur mäßig spannend. Der Mehrwert bleibt überschaubar.