Franks Bewertung

starstarstarstar / 5

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

03.08.2021
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Review

von Frank Trebbin

aktualisiertes Review HD-VÖ

Barbara und ihr Bruder Johnnie werden auf einem Friedhof von einem lebenden Toten angegriffen. Barbara gelingt die Flucht in ein einsames Farmhaus. Zusammen mit dem jungen Schwarzen Ben kann sie hier den nächsten Angriff der Untoten abwehren. Im Keller des Hauses haben sich bereits fünf weitere Menschen versteckt. Zusammen mit Ben und Barbara wartet man auf die hereinbrechende Nacht und damit auch auf die „Rückkehr der Untoten“…

Tom Savinis Kinodebüt als Regisseur ist ein brillantes Remake des 68er-Romero-Klassikers „Die Nacht der lebenden Toten“. In atmosphärisch dichten Bildern wird hier die als bekannt vorauszusetzende Geschichte so geschickt „neu“ erzählt, dass selbst für alte Horror-Hasen noch einige Überraschungen dabei sind. Die F/X sind sehr gut, aber erstaunlicherweise nicht allzu blutig. Laut Tom Savini liegt dies auch in seiner und George A. Romeros (Drehbuch) Absicht, weil man nicht mit brutaler, blutiger Gewalt unterhalten will, sondern mit exakt den erzählerischen Mitteln wie beim Original. Getrost kann man den beiden bescheinigen, dass ihnen das gelungen ist. „Die Rückkehr der Untoten“ ist so ziemlich das Beste, was in letzter Zeit aus der Zombie-Ecke gekommen ist, zumal der Film den comichaften Charakter einiger spanisch-italienischer Ableger dieses Subgenres weit hinter sich lässt. Alternativtitel: „Night of the Living Dead“. Auf Video letterboxed (1,51:1). Mit Tony Todd, Patricia Tallman, Tom Towles, McKee Anderson, William Butler u. a.


Dieser (jetzt nur schreibfehlerkorrigierte) Text ist in den 1990er Jahren in der „Die Angst sitzt neben Dir“-Buchreihe veröffentlicht worden.


Anmerkungen aus 2021:

Was gab es doch damals im Vorfeld der Produktion zu Tom Savinis „Night Of The Living Dead“ für einen Aufschrei innerhalb der Fangemeinde des Originals: unnötiges Remake, billige Geschäftemacherei etc. – dass aber George A. Romero zusammen mit John A. Russo und Russell Streiner, alle drei hier in Funktion als ausführende Produzenten tätig, wegen des drohenden Copyright-Verlustes quasi gezwungen war, das Original 30 Jahre später noch einmal für die große Leinwand zu verfilmen, wusste hierzulande kaum jemand. Und weil halt eben die Macher von 1968 mit an Bord waren und Tom Savini, dessen einzige Kinoregie „Night Of The Living Dead“ bleiben sollte, sehr respektvoll mit dem Sujet umgegangen ist, darf man sich heute über ein sinnvolles Remake erfreuen, was eben doch nicht überflüssig war und als ernster Zombiefilm auch heute immer noch sehr, sehr gut funktioniert. Klar, 2020/21 sind die Untoten in vielen Produktionen viel, viel schneller und agiler (vgl. die CGI-Overkill-Horden in „Peninsula“, der aber vom Horror her lachhafter kaum sein könnte) und dennoch überzeugt Tom Savinis Film immer noch als eine Achterbahnfahrt des Schreckens, die mit perfider Perfektion rollt und rollt und rollt – und das bezieht sich nicht nur auf die superben Make-Up-Effekte, die man leider für ein R-Rating an einigen Stellen trimmen musste (siehe dazu das bereits durch die US-DVD bekannte Making-Of auf der was Bild [1,85:1] und Ton angeht vorbildlichen VÖ auf BD hierzulande: das leichte Filmkorn ist kaum störend und der deutsche Stereo-Ton geht für das Alter des Films in Ordnung). Und dass man sich 1990 auch über die Modernität des Stoffes Gedanken gemacht hat, merkt man daran, dass Barbara während der 90 Filmminuten eine Wandlung durchmacht und schlussendlich als ähnlich starke Frauenfigur auftrumpft wie Ripley in der „Alien“-Saga. Dazu passt dann auch der herrlich abgeklärte Twist anlässlich des großen Aufräumens am Ende von „Night Of The Living Dead“, der ein Zugewinn für jeden Fan der guten alten Zombiefilme im Sinne George A. Romeros darstellt und in keiner Sammlung fehlen sollte.

Ab 05.08.2021 in der Amaray-Version auf DVD und BD von Sony Pictures Entertainment erhältlich

© Selbstverlag Frank Trebbin

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