Review

Der Klassiker bleibt in der Familie 


Wenn man als Fan der originalen Zombie-Trilogie dem verstorbenen Meister Tribut zollen will, wäre es vielleicht ein netter Twist sich Savinis Remake aus den 90ern (nochmal) anzusehen. Denn Romero war hier immerhin sehr stark involviert und Effektespezi Savini zog schon damals den Hut vor seinem Meister - und das macht momentan zurecht ja die ganze Welt. Das Grundgerüst bleibt gleich: die Zombieapokalypse beginnt, eine Gruppe Unbekannter ist in einem Haus eingekreist, es geht um das nackte Überleben. Doch neben Farbe, vor allem roter dank dem Regisseur, und Action, bietet das gelungene Remake noch ein paar nette neue Facelifts, was eine wirklich spaßige Angelegenheit für Fans wie Neulinge ergibt. 


Das Konzept zeigt seine Zeitlosigkeit, zieht auch über 20 Jahre später noch. Kurzweilig, mitreißend, selten so effektiv gesehen. Der typische, unfeine 90er-Look passt zum Thema und Savini enttäuscht in Sachen Blutzoll kaum. Vor allem am zahmen Original gemessen. Ein Splatterfest sollte trotzdem keiner erwarten, auch der neuere "Night of the Living Dead" kommt eher über die Charaktere, die Anspannung, Ausweglosigkeit und die Konflikte innerhalb der Gruppe. Ben ist mit Tony Todd ideal neu besetzt, selbst wenn er phasenweise etwas überengagiert und aggro wirkt. Und Barbara ist das knallharte Aushängeschild des Remakes. Eher Ripley als verschüchterte Perrückenblondine wie im Original. Verdammt cool, dieser nicht unerhebliche Unterschied zu Romeros Version. Allgemein wirft das Update einen immer wieder willkommen aus der Bahn und führt einen in die Irre - da merkt man, dass Romero selbst geschrieben hat und sich sicher öfters ins Fäustchen gelacht hat. Selbst das über den Haufen geworfene, legendäre Finale aus dem Original vermisst man so nicht. 


Fazit: nah am Original & sehr kurzweilig. An den richtigen Stellen modernisiert, Savini-Gore oben drauf, fertig ist ein feines Remake, über dessen Daseinsberechtigung man streiten kann, das jedoch locker durchgehend unterhält. Savini tat damit seinem engen Freund zum Glück keinen Bärendienst.

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