The Dead Will Walk...
1968 schuf ein noch unbekannter Regisseur mit dem wohlklingenden Namen George A. Romero aus Pittsburgh, einen kleinen Horrorfilm in S/W und mit einigen für die damaligen Verhältnisse offensichtlichen Goreeinlagen. "Night of the Living Dead" ein Undergroundfilm avancierte zum Überraschungserfolg und machte Romero zum Godfather eines neues Subgenres, dem des Zombiefilms. Seitdem schlurfen oder rennen neuerdings, die Untoten über die Erde und Macher wie Lucio Fulci, Michele Soavi, Zack Snyder, Stuart Gordon oder Dan O´Bannon (R.I.P.) haben ihre eigenen Visionen dieses Themas verarbeitet. "Night" war der Auftakt von Romeros mittlerweile auf 6 Filme angewachsenen "Zombie" - Trilogie, in der neben dem typischen Horror, auch Sozial - und Konsumkritik übte. Außerdem entstand 2004 ein sehr gelungenes Remake von "Dawn" was die Zombies plötzlich wieder Salonfähig machte und viel Geld einspielte. So kamen vermehrt Zombieflicks heraus, entweder im Kino oder auf DVD. 2008 erschien dann sogar ein Remake (???) von "Day of the Dead" das allerdings wie ein unfertiger Rohschnitt wirkte und einfach nur hohl und lächerlich war. 1990 realisierte FX - Maestro ein Remake vom Ur - Zombie, mit dem die Welle startete und der immer noch in gewisser Weise Steilvorlage für das ganze Genre sein wird. "Night of the Living Dead" anno 1990 nimmt sich die Story vor und macht daraus die Farbversion, wobei der Cast sehr aufregend ausgefallen ist. Tony Todd ("Candyman" und "Final Destination") darf den Part von Duane Jones übernehmen und meistert diesen recht souverän. Patricia Tallman ("Babylon 5") gibt die moderne Version von Barbara, etwas taffer und energiegeladener. Den restlichen Cast komplettieren Tom Towles ("Das Haus der 1000 Leichen" und "Miami Vice") sowie William Butler ("Leatherface") und Genreikone Bill Moseley ("Seven Deadly Demons") als Johnny. Produziert wurde das Werk, von Russ Streiner und John Russo, die schon 68 am Original mitwerkelten. Allerdings warum Romero, ein Remake in Auftrag gab, weiß wohl nur er selbst. Denn Savinis Version, ist komisch blutleer und Spannung kommt zu selten auf, immerhin ist die Atmosphäre nett und atmet zeitweise den Geist des Klassikers. Die Zombies sind sehr gelungen und haben ein abwechslungsreiches Aussehen, wobei Savini ganz klar, die Vorlagen dafür gab. Make - up Spezialist John Vulich ("Stark") setzte dies dann mehr als gut um und auch die wenigen Splattereinlagen sind ordentlich. Allerdings mussten die schon recht heftigen Kopfschüsse entfernt werden, ansonsten hätte der Film ein X - Rating bekommen. Savini beugte sich dem und gibt im exzellenten Making of auf der dt. DVD zu, das er dies nicht so schlimm fand. Zum Glück für die Fans, gibt es die entfernten Szenen in diesem Segment auch zu bestaunen und das in guter Qualität. Dennoch hätten diese Szenen, dem recht zahnlosen und blutleeren Remake, einiges an Gore gebracht. Somit muss man sich aber mit seiner Light - Version begnügen, wenn man bedenkt wie Savini als Maskenspezi bei Flicks wie "Dawn", "Day", "Maniac", "Freitag der 13te Part 1 + 4" sowie "The Burning" rumsaute. Im Anbetracht der Tatsachen, ist "Night of the Living Dead" ein solider Film, der allerdings von der US - Zensur bzw. MPAA entschärft wurde und ein Zombiefilm ohne ein bissl Blut oder Splatter, ist wie ein taubes Nüsschen. Da können der gute Cast, die Musik und einige recht flotte Actioneinlagen, zeitweise drüber hinwegtäuschen!
Fazit: Knappe 6 Headshots für 10 Romero - Original - Zombies!