Review

Da soll mal einer sagen, dass die Werbung nicht beeinflusst. Als Beilagenblatt bei " Frontier(s) " musste man Sprüche über sich ergehen lassen wie beispielsweise: "Der härteste Film aller Zeiten" , "Der bildgewaltigste Horrorfilm aller Zeiten" oder auch "Dagegen sehen Olaf Ittenbach´s Filme wie Kinderfilme aus"

Na, bei mir hat´s gewirkt und ich kaufte die DVD um mich zu überzeugen. Gutes Marketing oder Sprücheklopfer-Parolen und doch nur einfach ein weiterer Film für die Tonne? Na, lest einfach weiter.

"Murder Set Pieces" erzählt die Geschichte eines deutschstämmigen Fotografen, der aufgrund eines Kindheitstraumas  Frauen wegmetzelt oder wegpoppt. Und wenn er das mal nicht macht, ist er mit Krafttraining vor Hitler-Reden beschäftigt oder cruist mit seinem Plymouth durch das nächtliche Vegas. So weit zur Story.

Man könnte meinen, dass Regisseur Nick Palumbo hier die splattrige Version von "American Psycho" abgedreht haben könnte, aber leider hat er dabei eines vergessen: Die Story.

So reiht sich bei übelster Porno-Synchro  Szene an Szene ohne den geringsten Hauch von Handlung. Model-Shooting, expliziter Mord, mal trainieren, zwischendurch poppen und wieder das ganze von vorne, ab und zu wird das ganze mal  von Flashbacks  aus der Kindheit unterbochen - allerdings wird da nur mit Puppen gespielt (die Sorge jedes Elternteils, wenn der kleine "Bub" so was vor Modell-Autos bevorzugt...) und dient als Aufhängung für die Taten des Fotografs.


Palumbo will provozieren, packt alles mögliche rein (auch das brennende World Trade Center kommt vor, natürlich sinnfrei) -  für die Szene mit dem Kleinkind und der toten Mutter würde man ihm gerne eine scheuern, naja, und trotzdem haut die Möchtegern-Provokation keinen vom Hocker.

Für das Mainstream-Publikum ABSOLUT untauglich, (keine Story, kein Sympathie-Träger, kein gar nix was auch nur einigermaßen unterhaltsam wäre) - selbst Gorehounds, die sich mit minimalistischen Filmbausteinen zufrieden geben (hauptsache es rockt), werden sich abwenden. Bis auf zwei, drei kleine, blutige Szenen, passiert das meiste im Off oder wirkt total billig.

Höchstens für die Handvoll Freaks geeignet, die jedem Independent-Film irgendwie etwas abgewinnen können und Querverweise auf verschiedene Filme der letzten 50 Jahre entdecken.

Naja, Quatsch mit Soße. Nichts mit "Härtester  Film aller Zeiten". Ich hab mich zu Tode gelangweilt, und es war echt mühseelig diesen Film zu Ende zu schauen, so hirnfrei, handlungsfrei und spannungsarm kommt "Murder Set Pieces" dahergerollt.

1/10 Punkten.

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