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Afro-Amerikanerin geht anschaffen, bis sie bemerkt, dass das horizontale Gewerbe nichts für sie ist...

So gerne ich es auch gewollt hätte: Aber mehr wie ein zähflüssiges wie dialoglastiges Countryside-Drama war hier wohl nicht drin. Man erfährt weder etwas über die gesellschaftliche Situation der Schwarzen im Amerika der Siebzigerjahre noch etwas über die Härten des Prostitutionsgewerbes. Statt dessen gibt es eine langweilige Mélange aus Familiendrama, unerfüllten Lebensträumen und eigentlich überhaupt gar nichts zu sehen.

Es existieren nur wenige wirklich gelungene Blaxploitationfilme und "Black Hooker" ist sicher kein Vertreter, um den Durchschnitt zu heben. Dabei hätte man durchaus etwas daraus machen können: Streetlife, Glückspiel, Mafia, sexuelle Eskapaden, Social Commentary, Tarantino im Kleinformat - doch statt dessen erzählt Regisseur Arthur Roberson die Geschichte von einer kleinen Hütte aus, mitten in der Provinz, um dabei die Sekunden zu Minuten werden zu lassen.

So arbeitet die Hauptfigur in einer Art Jazzclub, um dabei nur einmal mit einem Typen aufs Zimmer zu gehen. Dazwischen ist nichts als das Great Wide Open. Selbst der Versuch, ein bizarres Ende zu konstruieren, scheitert. Was eine Mischung aus Albtraum, Mord und Totschlag hätte werden sollen, ist nur das seltsame Finish eines Filmes, den man schon nach der Hälfte abschalten möchte. Das Produktionsbudget war ultra-niedrig, was man in allen Belangen bemerkt.

Ich hoffe, man beschuldigt mich jetzt nicht des Rassismus, wenn ich "Black Hooker" als Niete bezeichne. Es geht wirklich nur um den Film und um nichts anderes. Hier kann man sich allerdings Zeit und Liebesmüh getrost sparen. Jedes Schlaflied ist spannender als diese C-Movie.

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