Review

Unschuldig werden alle Menschen geboren. Während den ersten Lebensjahren sind es dann verschiedenste Einflüsse, die unseren späteren Charakter prägen. ManCity ist froh, dass er so wohlbehütet aufwachsen durfte. Die einzige unentschuldbare Fahrlässigkeit die meine Eltern begangen haben, ist, dass sie mir bereits im noch unschuldigen Alter von etwa 16 Jahren erlaubt haben, die brutalen TOM & JERRY-Trickfilme anzuschauen...

Ja, zumindest mein Psychiater scheint davon überzeugt, dass dies ausschlaggebend dafür ist, weshalb ich beispielsweise hier in der OFDb vor wenigen Minuten ein Review über GEFANGENEN-EXPRESS geschrieben habe – und nicht über einen ROSAMUNDE PILCHER-Film...

BORN INNOCENT gehört zu den kontroversesten amerikanischen TV-Filmen aller Zeiten. Wer bereits etwas über den Film vernommen hat, hat bestimmt auch von dieser Szene gehört: Ein junges Mädchen wird von ungefähr Gleichaltrigen mit einem Holzstiel vergewaltigt...
Für einen US-Fernsehfilm aus den 70er-Jahren, ist diese Szene tatsächlich erstaunlich krass (ja, klar, mit manchem japanischen Sicko ist sie natürlich nicht vergleichbar). Auch der Gesamtinhalt von BORN INNOCENT ist insgesamt wirklich trist.

Linda Blair, kurze Zeit nach ihrer weltberühmten Rolle in DER EXORZIST, spielt in BORN INNOCENT ein Mädchen mit einer unglücklichen Kindheit. Ihre Mutter scheint überfordert, ihr Vater wendet auch einmal Gewalt an. Bereits mehrmals ist sie von zuhause abgehauen. Und so landet sie in einer geschlossenen Jugendanstalt. Massive Probleme gibt es jedoch auch dort...

Schade, dass der Filmaufbau nicht immer wirklich gelungen ist.
Immerhin: Nebst einzelnen Szenen hat besonders das "hoffnungslose" Filmende (und auch der Titelsong während dem Abspann) mein Herz berührt!

BORN INNOCENT ist kein Film, den man unbedingt gesehen haben muss. (Obwohl es – leider – einige Jugendliche und vor allem Eltern gäbe, die man zwingen sollte, sich BORN INNOCENT anzuschauen...)

6 Punkte

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