Mal wieder ein durchschnittlicher Film.
Return to sender ist ein Thriller, der mit folgender Story aufwartet: Frank (Aidan Quinn) ist ein skrupelloser Kerl: Er baut engen Kontakt zu zu-Tode-Verurteilen auf, um von ihnen Briefe und andere persönliche Sachen zu erhalten, die er für viel Geld an die Presse verkaufen kann. Doch bei seinem jüngsten Fall gibt es Probleme: Bei der wegen Babymordes verurteilten Charlotte Corey kommen Gefühle ins Spiel. Statt ihre Briefe zu verhökern, kommt ihm der Gedanke, dass sie unschuldig sein könnte, obwohl sie behauptet, das Baby getötet zu haben. Will sie jemanden decken?
Die Story ist eigentlich ganz witzig, nur dass immer dieses Verlieben für alles verantwortlich sein muss, nervt schon ein bisschen. Doch schauen wir darüber hinweg. Der Film ist recht spannend und kann atmosphärisch und musikalisch schon überzeugen. Besonders im Blindenheim ist die Atmosphäre bedrückend und zieht den Zuschauer mit. Der Aufbau erinnert ein bisschen an „Das Leben des David Gale“, mit den Interviews Auge um Auge mit der zu Tode Verurteilten. An dessen Qualität kommt „Return to sender“ jedoch bei Weitem nicht heran. Zu große Schwächen tun sich auf:
Der Hauptdarsteller Aidan Quinn verkörpert den skrupellosen, geldgeilen Anwalt zunächst ganz passend. Bald merkt man allerdings, dass ihm nur einen Gesichtsausdruck zur Verfügung steht, egal, ob er verliebt schauen soll, verprügelt wurde oder kurz davor ist, mit einer Schrotflinte weggeballert zu werden. Das ist schon äußerst schwach, wie konnte so jemand Schauspieler werden? (ich kenne aber keine anderen Filme von ihm, muss ich zugeben) Das Finale ist ernüchternd und schwer nachzuvollziehen. Er ist sauer auf den blinden Kerl, weil dieser aus seinem extremen Kindeswunsch heraus...achso, nicht verraten...jedenfalls ist er blind und trotzdem ist Frank nicht fähig, ihm in diesem riesigen Gebäude zu entkommen oder sich vor ihm zu verstecken, stattdessen hat er eine Schrotflinte im Gesicht hängen.
Die Story, die zunächst so zu überzeugen scheint, erweist sich dann auch noch als Enttäuschung. Das Ganze ist einfach zu lückenhaft und an verschiedenen Stellen nicht ganz nachvollziehbar. (Wie kann denn eine Blinde bitte ein Kind entführen?) Wie man Charlotte überführt haben soll, dass sie eine Kindesmörderin ist, ist auch nicht klar. Gut, sie hat gestanden, aber die Leiche wurde nie gefunden und da sie nie mehr mit ihrer Schwester in Berührung kam, kann sie auch keine Kleider geschweige denn Blut von dem Kind als Beweis bei sich gehabt haben. Das ist schon sehr seltsam und ich bezweifle, dass es zur Verurteilung reicht, wenn man verurteilt werden will...Und dass Charlotte ihre Schwester auch noch deckt, als diese das Zeitliche segnet, bleibt ein Rätsel.
Fazit: Alles in allem ein sehr durchschnittlicher Film, der vor allem eine schwache Hauptrolle, ein schwaches Ende und einige Verständnislücken besitzt. 4 Punkte sollen es am Ende sein, weil Charlotte überzeugt und weil der Film ganz spannend ist. Euer
Don