Handkanten-Spektakel von Altmeister Cirio H. Santiago, der hier einen seiner besten Filme abliefert. Was wiederum nicht viel heißen mag, denn auch dieser Prügelactioner bietet aus heutiger Sicht kaum noch Innovatives oder sonstwie Originelles. Immerhin wird mal ein Martial Arts-Heldin in den Mittelpunkt gerückt, die im schwülen Fernost nach ihrer verschollenen Schwester sucht und sich mit einem Verbrechersyndikat anlegt...
Im Gegensatz zu so manch anderem Santiago-Werk geht die Inszenierung in "Naked Fist" relativ zügig von statten, wenngleich die Trash-Ikone leider nur eine Prügelei nach der anderen abspult. Zumindest gibt es alle fünf Minuten eine satte Keilerei, wobei sich Hauptdarstellerin Jilian Kessner im Gegensatz zu so manch anderer weiblicher Kollegin weniger ungelenk und behäbig anstellt. Allerdings merkt man auch Kessner an, dass sie gewisse Nachhilfestunden nötig gehabt hätte, um richtig zu überzeugen.
Geprügelt wird fast immer und überall, wobei sich der Zuschauer bald wünscht, dass der Film auch noch was anderes zu bieten hätte. Etwas Splatter im zweiten Drittel kommt schon fast wie ein Weckruf daher, um tatsächlich noch etwas Abwechslung in das ermüdende Allerlei zu bringen. Genauso wie eine Liebesszene, bei der sich das Pärchen mit Messern gegenseitig die Kleidung vom Leibe ritzt.
Alles in allem kann man sich auch mal "Naked Fist" reinziehen, wenn man auf simple Klopperstreifen steht, die in ihrer Machart jedoch nicht mehr ganz zeitgemäß sind. Die Story gerät leider allzu schnell ins Hintertreffen. Noch dazu wirkt die Hauptdarstellerin cooler als es das Gesamtwerk ist. Vielleicht hätte Kessner in einem anderen Werk mit einem exklusiverem Drehbuch eine noch bessere Figur gemacht, wer weiß..? Bei mir kommt dieser B-Actioner auf gute fünf Punkte, wobei man das Gesehene schnell wieder abhaken kann anstatt seine DVD-Kult-Sammlung damit aufzustocken.