Böser Forscher experimentiert an armen Waisenkindern herum, der Para-Experte Edward Carnby hingegen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschheit vor dem Bösen in der dunklen Welt zu bewahren. Für beide geht es um eine steinalte Kultur, hochentwickelte Uramerikaner vor 10000 Jahren (harhar). Als eine damals eingesargte Kreatur aus Unachtsamkeit an die Erdoberfläche befördert wird, kann das Gemetzel beginnen... Ging es eben noch um geheimnisvolle Artefakte, beginnt im Museum nun die Hatz, "Das Relikt" lässt schön grüßen. Pünktlich zur Halbzeit outet sich diese Spieleverfilmung als Actionstreifen, nachdem Christian Slater den schlagkräftigen Helden mimt, unterstützt von der nichtssagenden Tara Reid. Als die Spezialisten von "seventhirteen" (unheimlich wichtig SWAT) bis an die Zähne bewaffnet hinzukommen, hört der Ansatz einer Story auf und die Musik verkündet wichtig wichtige Entscheidungen. Ab in den Schacht heißt es und die finsteren Kreaturen niedermetzeln. Großer Bahnhof mit Actiongequatsche über irgendwelche Einheiten, bevor die oben noch verfeindeten Ex-Kollegen als konkurrierende Alphamännchen mit weiblichem Anhang sowie einer Hand voll uniformierter Futtersoldaten einträchtig in den Kampf ziehen. Da wird aus allen Rohren gefeuert, dass die Leuchtspuren den Bildschirm füllen, während es die Gegenseite mit kleinen Ekelraupen und einer beträchtlichen Anzahl schwarzer Viecher versucht. Doch damit nicht genug: spätestens sabbernd von der Decke hängend kommt man um einen Vergleich mit "Alien" nicht herum, atmosphärisch allerdings eher mit dem verkorksten "Alien Vs. Predator". Genau wie Nulpe Paul Anderson verlässt sich Uwe Boll auf einen gesunden Actionanteil und vertraut darauf, dass jeder Blödsinn und besonders jede Platitüde mit der Spielvorlage zu verzeihen ist. Tatsächlich könnte das Jungvolk das total cool finden, während erfahrene Genrefreaks dem einen oder anderen 2D- und 3D-Effekt vielleicht gerade noch wohlwollend gegenüber treten. Umwerfend oder innovativ ist das nicht, der übergroße Actionkracher auch nicht. Uwe Boll kommt mal wieder über eine halbe Stunde Effekthascherei nicht hinaus, um sich in Hollywood anzubiedern reicht das vielleicht, doch da reichte ja sogar Roland Emmerichs furchtbarer "Indepence Day". Der war allerdings massenkompatibler, hier hat sich der Director's Cut keine Jugendfreigabe abgegriffen, auszumachen als Grund ist ein gespaltener Schädel, der Rest ist blutige Schießerei.
Fazit: Immer wieder taucht dieselbe Frage auf: Warum schon wieder eine dieser halbgaren Spieleverfilmungen von Uwe Boll? 3/10 Punkten