Ok, wenn man mal ehrlich ist, sind 99,9 % aller Videospielverfilmungen Mist. Die Erwartungen die man hat werden nicht erfüllt, mal zeigt sich das ein Spiel zwar 1:1 umgesetzt wurde und der Transfer vom einen ins andere Medium einfach nicht funktioniert, ein anderes mal ist der Film zu weit vom Spiel entfernt und es bleibt nicht viel mehr als der Titel. Letztlich läuft es also darauf hinaus, dass der Film als solcher unterhalten sollte, ohne das man das zugrundeliegende Spiel kennt. Denn was bringt mir ein Film, von dem ich nichts kapiere, der Spiele-Nerd im Kinosessel neben mir aber von einem Höhepunkt zum nächsten kommt. (ja, "Silent Hill" ich spreche mit dir....)
Jetzt also "Alone in the dark" und, tada, das hab ich sogar mal gespielt, war mir aber zu schwer und ich hatte keine Geduld mich lange damit zu befassen. Was hängen geblieben ist, ist eine etwas an H.P. Lofecraft und Edgar Allen Poe gemahnende düstere Stimmung, viel Gothic Atmosphäre und ein Spiel das nicht die Action in den Vordergrund stellt.
Damit komm ich dann auch, endlich, zum Film. Da fällt zunächst auf, dass man wohl seine Erwartungen gegen den Nullpunkt schrauben sollte, denn Produktion und Regie stammen von "The German Crap-Wunderkind" Dr. Uwe Boll, der ja schon mit "Houese of the dead" einen Klopper vor dem Herrn abgeliefert hat. Wenn ich jetzt mit meiner Erwartung nicht schon ganz unten wäre, der Blick auf die Besetzung würde das ganze noch weiter senken. Da haben wir Christian Slater, der nach einem kurzen Hoch Ende der 80er, zu Beginn der 90er Jahre (Robin Hood, Heathers, Young Guns, Hart auf Sendung, True Romance) hauptsächlich durch Drogen Eskapaden auf sich aufmerksam gemacht hat. Ihm zu Seite steht mit Stephen Dorff ein Mann, der auch nie den Sprung aus der B-Reihe geschafft hat. Auch wenn er als charismatischster Blade-Gegner Decon Frost und als Hauptdarsteller in dem Trend-Sport Actioner "Riders" durchaus zu gefallen wusste. Komplettiert wird das relativ talentfreie Trio durch Tara Reid die ja hauptsächlich durch eine Brust Vergrößerung an anschließendes Blackziehen bei jeder erdenklichen Gelgenheit auf sich aufmerksam macht.
Jetzt aber (jaja, ist ja gut) endlich zum Film ansich. Slater spielt unseren Helden Edward Carnby, der wohl so eine Art Geisterjäger Indiana Jones spielt und dabei zeigt dass schwindendes Haupthaar nicht gleichbedeutend ist mit schindendem Brusthaar. Der olle Ed kommt grad von irgendwoher zurück, hjat dort ein Artefakt gefunden und wird erstmal durch die Stadt gejagt von einem Typen, den auch etliche Pistolenkugeln durchs Herz nicht aufhalten können. Eds Freundin ist Wissenschaftlerin und wird gespielt von eben Tara Reid, die aber sichtlich überfordert ist und entsprechend wenig glaubhaft wirkt. Aber wen interessiert das bei einem solchen Film schon. Wenig später sind jedenfalls dieaussortierten CGI Effekte aus "Das Relikt" im Museum unterwegs und uns Doc (also der Boll nich der Reid ) bekomtm reichlich Gelegenheit den Zuschauer mit unmotivierten Ballereien zu nerven. Denn eines muss man ihm lassen, er ist eindeutig der König des fehlenden Timings und Spannungsaufbaus. Da passt mal gar nichts. Und wenn dann auch noch auf einmal Karate-Zombies durchs Museum springen dürfte auch dem letzten klar sein, das der ganze Schwurbel mit dem Spiel in etwa soviel zu tun hat wie Inge Meisel mit Tomb Raider.
Prinzipiel scheint das aber ertsmal egal zu sein, denn es wird weiterhin fröhlich durch die Dunkelheit geballert, damit man auch ja nichts erkennen kann, wobei bei den eher miesen CGI Effekten ist das vielleicht auch besser so. Ab und an scheidet ein Soldat oder Wachmann oder was weiß ich unmotiviert blutig aus dem Bildschirmleben und nach kurzer Hetzerei wird wieder weiter geballert. Dazwischen tauchtd ann auch noch Stephen Dorff auf, der der Leiter einer Monsterjäger Spezialeinheit ist, der früher auch mal Ed angehört hat, letzlich sind das aber alles nur Vorwände für weiteres sinnfreies Geballler.
Das dem Film mit Worten wie Spannung, Atmosphäre oder Qualität nicht beizukommen ist, dürfte sich da von selbst verstehen, scheint Boll aber egal zu sein. Der drückt weiter munter auf die Tube ohne zu sehen, dass dem Karren längst der Sprit ausgegangen ist. So schweift der Blick dann auch immer häufiger auf die Uhr und man hofft, dass alles möge bald ein Ende haben.
Letztlich hat der Film mit dem Namensgebenden Spiel also außer dem Namen der Hauptfigur aber auch gar nichts zu tun undhätte genauso als Direct-to-Video Produktion unter dem Namen "Das Relikt 2" erscheinen könnne. Optisch gibt es zwar durchaus den ein oder anderen netten Einfall, aber Uwe Boll gehen mal wieder die PFerde mit den Effekt-Shots durch, wenn auch nicht so katastrophal wie noch in "HotD". Den lässt "Alone in the dark" dann auch noch deutlich hinter sich, denn wenn man (erhebliche) Abstriche macht, kann man "Alone in the dark" durchaus als absoluten No-brainer im Horror-Actionbereich durchgehen lassen. Zum häufigeren Konsum ist der Film aber eindeutig nicht geeignet.
3 von 10 Punkten