Für viele ist „Alone in the Dark“ nur wieder eine willkommene Gelegenheit, auf Uwe Boll rumzuhacken. Das muss nicht sein. Denn wenn man sich diesen Film ohne das Gefühl ansieht, hinterher Boll zerreissen oder hochloben zu müssen, kann man sich einen unterhaltenden, aber simplen Film ansehen, der sogar etwas besser als Mittelmaß ist.
Die Story (wenn man das Drehbuch so nennen will) ist hinlänglich bekannt. Niemand sollte hier Tiefgang erwarten. Die Handlung ist nur dazu da, Kämpfe mit und ohne Waffen zwischen Menschen und Monstren zu rechtfertigen. Für diese reine „Klebefunktion“ finde ich das Resultat sogar noch geglückt. Okay, das „schockierende“ Ende ist nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei, aber was soll’s. Immer noch besser als die übliche „Etwas-hat-überlebt“-Nummer.
Ich muss auch anerkennen, dass Boll seine Mittel in „Alone in the Dark“ besser einsetzt als noch bei seinem Zombie-Sega-Vorgänger. Die Effekte sind realistischer und die Ausstattung glaubwürdiger. Aber bitte, alles nur im Rahmen eines verfilmten Videospiels.
Ich finde auch Christian Slater und Stephen Dorff recht passabel. Das sind nun beide keine Weltstars, aber sie bemühen sich im Rahmen ihrer Fähigkeiten recht ordentlich. Unerträglich hingegen finde ich die Leistung von Tara Reid. Mann, das ist der reinste Dilettantismus. Und sie sieht nicht einmal besonders ansprechend aus.
Aber, wie gesagt, der Film sollte auch kein Meisterwerk der Filmgeschichte werden, sondern einfach nur unterhalten. Und das tut er, auch wenn man schon anmerken muss, dass etwas zu viel geklaut ist. Ich kenne aber das adaptierte Spiel nicht und will mir kein Urteil darüber erlauben, on nicht schon die Vorlage auf fremdem Mist gewachsen ist.
Die Unkenntnis der Vorlage mag auch der große Vorteil sein, denn ein unbedarfter Zuschauer wie meine Person hat. Ich muss nichts vergleichen und kann das simple Geballer einfach ur auf mich wirken lassen. Und da will ich sagen, dass der Film recht gut rüberkommt. Popcorn-Kino, nicht mehr und nicht weniger. Und das scheint ja Bolls Stärke zu sein bzw. zu werden. Lassen wir ihn doch einfach machen.
Für den geneigten Zuschauer, der weder Vorkenntnisse noch (positive oder negative) Erwartungshaltungen hat, ist „Alone in the Dark“ passabel. Es geht phasenweise ordentlich zu Sache. Der Film ist sicher nicht langweilig. Er hat zumindest eine schlechte Schauspielerin und einige Logik-Löcher. Das schmälert seinen Wert, macht ihn aber immer noch sehenswert. Von mir kriegt er 6 von 10 Punkten.