Mischung aus Vietnam-Action und dem Anfang der Siebzigern recht beliebten Bikerkino, produktionstechnisch mit leichter Verspätung wie man am Herstellungsdatum sieht. Nach den Erfolgen von "Rambo" und "Platoon" ging es ja des Öfteren raus zum Ballern in die Pampa und wer böte sich da besser an, als der unermüdliche Cirio H. Santiago, um den Regiestuhl zu übernehmen? Santiago schaffte es ja, immer wieder die selben Streifen abzuliefern, wobei lediglich das Setting von der Endzeit-Wüste in den Dschungel und wieder zurück variierte.
Rein aufwandsbedingt ist "Hells Angels in Vietnam" sogar recht ordentlich ausgefallen, was das Bugdet und die Ausstattung anbelangt. Zumindest, wenn es nach den herkömmlichen Maßstäben des Regisseurs geht. Leider fällt es schwer, mit der ewig gleichen wie ermüdenden Ballerei tatsächlich warm zu werden. Sind die Maschinengewehre gezückt, dann bleibt nicht mehr viel Freiraum für Originalität. Santiago hält immer feste drauf und alle fallen um. Ein Schuss, fünf tote Vietnamesen, aber kein toter Amerikaner - an diesem Schema wird bis zum bitteren Ende festgehalten.
Da fällt es kaum noch ins Gewicht, dass einpaar Motorradrocker ins Geschehen eingreifen. Die Schlacht wird vom motorisierten Sattel aus weiter geführt, ohne dass es ein echter Zugewinn für diesen Streifen wäre. Schon ab der 20. Minute muss "Hells Angels in Vietnam" gegen die Zeit kämpfen, was die viel zu dünne Handlung anbelangt, die lediglich aus Versatzstücken anderer Filme besteht.
Fazit: Noch so ein Werk, dass in keinster Weise das Zeugs zum Kult oder Klassiker hätte. Schmalspurballerei auf heißen Öfen und Urwald bebt - oder auch nicht. Wer das Zählen von MG-Kugeln interessant findet, kann ja mal reinschauen...