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Es gibt gleich mehrere gute Gründe, die dafür sprechen, dass trotz überschaubarer Talente und qualitativ ebenso mittelprächtiger Filme ausgerechnet die Arbeiten von Cirio H. Santiago gerade über die eigenen Landesgrenzen hinaus populär wurden, durchaus auch eine eigene Marke und bis heute bekannt bis populär und immer noch aktiv im Handel sind. Santiago hatte früh, schon in den Siebzigern nicht nur das richtige Näschen für die Bedienung damals gefragter Genres, sondern auch die Connections ins Ausland, den Vertrieb über Roger und Gene Corman sowie durch die Verwendung auch von ausländischen Darstellern das entsprechende internationale Gesicht. Zudem wurde Wert auf eine mögliche englische Sprachfassung, die Bedienung der eher niederen oder zumindest einfachen Gelüste des Zuschauers und ausgeprägtes knalliges Marketing gelegt. Gerade bei den gewählten Schauspielern oder doch eher Akteuren hatte man dabei mit u.a. Richard Norton, Gary Daniels, Robert Patrick teilweise in ihren frühen oder gar ersten Tagen der Karriere zusätzlich und v.a. für die Nachhaltigkeit wichtig richtig Glück, während später noch David Carradine, Brad Johson oder Jan-Michael Vincent wiederverwertet wurden und verantwortlich waren für ein mehr oder minder populäres Gesicht:

Bis auf seinen Freund Cabrini [ David Light ] hat Capt. Rosello [ Anthony Finetti ] beim letzten Gefecht, dem Ausschalten eines feindlichen Munitionslagers einen hohen Anteil seiner Kameraden verlaufen. Von seinem vorgesetzten Colonel [ William Steis ] bekommt er den Auftrag, aus einem wüsten Haufen Drückeberger und Kleinkrimineller wie Jackson [ Kevin Duffis ], Lord [ Loren Haynes ], Richter [ Jeff Griffith ], Sterling [ Peter Nelson ], Lopez [ Greg Rocero ], Holtz [ Don Holtz ], Strzalkowski [ Corwin Sperry ] und Navarro [ Eric Hahn ]eine neue Einheit zusammenzustellen, und das möglichst schnell. Kaum Bekanntschaft mit der neuen Mannschaft gemacht, wartet auch schon der nächste selbstmörderische Auftrag, soll man nördlich der entmilitarisierten Zone den vietnamesischen Hochrangigen Tranh Um Phi [ Vic Diaz ] aus seinm Konvoi entführen und lebendig ins heimische Lager bringen.

"Meine Aufgabe ist es, den Krieg zu gewinnen, Schlitzaugen zu erschießen, und keine amerikanischen Brüder."
Der im Original The Expendables betitelte hat keinerlei bekannte Namen, dafür hohe Schadensmeldungen nicht nur bei den Statisten, werden schon in der Einstiegsszene ein Dörflein voller Vietcong samt deren Munitionslager ausgenommen und per Schießeisen, Handgranaten und Sprengstoff in die ewigen Jagdgründe geschickt. Allerdings muss nicht nur der Feind im Hochland dran glauben, sondern mangels tatsächlichen Plan bei der Erstürmung auch ein Großteil der beorderten Einheit selber, sodass außer dem Anführer (in der deutschen Fassung vertreten durch Don Johnson, also stimmlich jetzt) nicht mehr viel überbleibt und bereits das nächste Kanonenfutter am Startpunkt steht.

Ein Lotterhaufen aus besseren Kriminellen, ein ungewaschener, unflätiger, anfangs auch unfähiger Trupp aus Drückebergern, Maulhelden, Muttersöhnchen und anderen Spießgesellen, denen die Charlies schon mit Mörser- und Flakbeschuss auf die Pelle rücken können und an die Nieren gehen. Krieg ist hier gleichzeitig Abenteuer und auch schmutziges Geschäft, Haudraufstück und Todesahnung und Todesverachtung, wo nur zuweilen das Leben eines Einzelnen etwas und oftmals auch nur das eigene Überleben zählt. Explosionen, die den Hintergrund der unwirtlichen Szenerie zerreißen und das billige Verhau der Kulisse gleich mit, und das vielfältige Donnern der Patronen werden von Regisseur Cirio H. Santiago als Dauerbeschallung und so schnell Abstumpfen der Mannen darin eingesetzt, ein Tag wie jeder andere, wo auch keine Zeitangaben gemacht werden und die nächste Lokalisierung Ho-Chi-Minh-Stadt ganz weit weg im Irgendwo und hier nur das Nirgendwo und Nirgends ist.

Episodisch schreitet die Handlung voran, der Krieg als ein Abarbeiten von Momenten, die Sprengung einer Brücke, eine gefährliche Nachtwache, das Ausschalten einer Radarstation vom Boden aus, da Luftwaffenbeschuss in dem Fall nicht möglich ist; Santiago, der mit diesen Kriegsabenteuern sein filmisches El Dorado gefunden hat und zuweilen darin tatsächlich aufdreht und brilliert, setzt auch hier auf viel Abwechslung und hat ausnahmsweise auch tatsächlich ein funktionierendes, mit mehrerlei Charakteren und auch personell entwickelten Spannungen und entsprechend gereizten Dialogen ausgestattetes Skript mit einigen Ideen wie einen beantwortenden Überfall auf Lazarett und Badehaus (inklusive ausgiebiger Nackedeiszenen unter der Dusche) seitens der Vietnamesen vor sich. Zwischendurch geht's mal in den Puff, um dort Dampf abzulassen oder auch nicht ("Du bezahlen fürs Nichtstun?...Du guter Joe...Du, Joe? Du sag mein Boss, wir gut, hart, und lange ficken. Super Fick, okay?") und sich noch eine Barschlägerei mit dem eigenen Mann zu liefern, bevor es nach Kambodscha in einer alten Dschungelfestung in den vollen Showdown geht. Das spät analysierte Drama um "Alle Heldentaten, die wir gesehen haben, haben eines gemeinsam: Den Tod. Doch Tote haben noch nie Siege errungen." geht natürlich daneben und ist herzlich lol, es ist schon nicht glaubhaft, dass sich der Regisseur dafür interessiert und der Zuschauer auch überhaupt nicht; aber wenigstens ist das Gezeigte hier kein Persilkrieg, sondern wird sich tatsächlich schmuddelig schon in das Gefecht begeben und mit der Nase voran in den Schlamm gerobbt und das Dickicht durchpflügt.

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