Shogun Assassin (1980)

Völlig überbewerteter Japan-Streifen

Wenn auf dem Cover einer DVD schon Sachen stehen wie „it`s impossible to keep a body count“ oder „Banned since 1983“ dann sollte man eigentlich vorsichtig sein, denn zumeist verbirgt sich hinter solch aufdringlicher Werbung nichts Gutes. Aber da man sich ja informiert und viel Gutes über den Film gehört hat, sollte er in die Sammlung. Jetzt endlich war Zeit, sich mit diesem schockierenden Streifen zu beschäftigen, und was soll ich sagen, hätte ich nur auf mein Gefühl gehört. Seit vielen Jahren habe ich keinen Film mehr vorzeitig aus dem DVD-Player genommen oder das Kino vor Ende des Films verlassen, aber der „Shogun Assassin“ ist nicht zu ertragen – nach 36 Minuten war Schluß. Und das nicht, weil mich die Blutfontänen abstießen, nein, es ist so vieles, was hier schlecht gemacht ist, angefangen von der unsäglichen Kinderstimme, die uns aus dem Off die Handlung erklärt.

Wobei, Handlung...Japan, Kaiserzeit, die Frau eines Assassinen wird gemeuchelt, der Mann schwört Rache und tötet alle, die sich ihm in den Weg stellen. Begleitet wird er von seinem Söhnchen – im Kinderwagen mit ausfahrbaren Klingen. So zieht der Ronin durchs Land, hinterläßt eine blutige Spur, alle möglichen Killer werden auf ihn angesetzt, er aber ist unbesiegbar. Und ausblenden...

Nein, das war wirklich nichts, meiner Meinung nach einer der schlechtesten Filme aller Zeiten. Die beschworenen Blutfontänen, ja, da hat uns die Marketingabteilung sauber getäuscht, denn man sieht zumeist einen Schauspieler von hinten, und dann spritzt Blut wie aus dem Wasserschlauch. Schön auch die abgetrennten Körperteile, Plastik, billig. Billig ist alles an diesem Film, die Musik, die Handlung, die Schauspieler und, das wirklich schlimmste an der ganzen Sache, auch die Kämpfe. Drittklassiges Schwertgefechtel und Herumgefuchtel, hier und da mit einer blutenden Wunde garniert, aber unerträglich gefilmt – der Kampf im Wald, bei dem flirrende Klingen angedeutet werden, könnte auch von Ed Wood inszeniert worden sein. Vollends lächerlich wird es, wenn aus dem Kinderwagen Klingen hervorspringen und so Beine abgetrennt werden, meine Güte, auf solchen Unfug muß man kommen. Das alles ist nicht mal mit Promille im Blut zu ertragen, ein absoluter Fehlkauf, der mieseste Film der letzten drei Dekaden – da kann nicht mal Daniel der Zauberer mithalten...was bleibt? Schnell wieder verkaufen, das Stück, und 1/10.