Zur Story von ’Halloween 5’:
Am Ende von Teil 4 scheint Serienmörder Michael Myers besiegt zu sein und stürzt in ein Erdloch, doch zu Beginn von Teil 5 lernen wir, dass Michael nur verletzt ist … er kann fliehen und wird von einem allein in einer Hütte lebenden Mann aufgenommen und ein Jahr lang (!) pflegt, bis er an Halloween wieder aktiv wird und die Jagd auf seine Nichte Jamie wieder aufnimmt. Die hat inzwischen eine telepathische Verbindung zu ihrem Onkel aufgebaut und kann dadurch bei der Suche nach Michael nützliche Hinweise geben. Traditionell wird die Polizei im Kampf gegen Michael Myers auch wieder von Dr. Loomis ’unterstützt’.
Meine Meinung zum Film:
’Halloween 5’ beginnt mit den letzten Sequenzen von Teil 4 (Michael Myers wird von der Polizei gestellt stürzt nach einem Kugelhagel in ein Erdloch) und knüpft unmittelbar daran an.
Leider gibt es gleich kurz nach Beginn des Films den ersten (von allerdings wenigen) Minuspunkten, denn nachdem sich der angeschlagene Michael in eine abgelegene Hütte geschleppt hat, gibt es nicht (zumindest nicht gleich) den ersten Toten – im Gegenteil: der Mann in der Hütte nimmt Michael bei sich auf und pflegt ihn ein Jahr lang … sehr seltsam !!! Wir nehmen mal an, dass der Typ in der Hütte keinen Fernseher und kein Radio hat, keine Zeitung liest und auch niemanden hat, mit dem er sich unterhält und daher nichts über Michael Myers weiß und dass ihm die Maske von Michael vielleicht aufgrund einer Kurzsichtigkeit (oder Blindheit) nicht aufgefallen ist, aber trotzdem hätte man das sicher geschickter lösen können.
Natürlich kann man auch darüber streiten, ob es sinnvoll war, Jamie mit den telepathischen Fähigkeiten auszustatten und auch die Frage, ob Dr. Loomis für den Zuschauer noch zumutbar ist, muß erlaubt sein.
Aber abgesehen von diesen ’Schönheitsfehlern’ ist ’Halloween 5’ wieder ein sehr spannender Film mit einigen Höhepunkten – meine persönliche Lieblingsszene ist die, in der Michael mit einer ’Gartenkralle’ (ich weiß leider nicht, wie die korrekte Bezeichnung für so ein Gerät ist) das Auto des Autonarren (der jede freie Sekunde nutzt, um sein bestes Stück, nämlich sein Auto, zu polieren) zerkratzt. Zum Glück muß sich der arme Autobesitzer nicht allzu lange darüber ärgern, denn Michael testet kurz danach, was man mit so einem Gartengerät noch machen kann … eine der wenigen relativ brutalen Szenen in ’Halloween 5’, der insgesamt in Sachen Gewalt jedoch recht moderat ist (was der Qualität des Films nicht schadet).
Zwei weitere Szenen möchte ich noch kurz erwähnen, weil sie für mich zu den Highlights gehören:
1) Die Szene, in der einige Besucher einer Halloween-Party (einer davon ist übrigens als Michael Myers verkleidet) die daneben gelegene Scheune erkunden und ein Pärchen auf die Idee kommt, dass man da im Heu … na, Ihr wisst schon – aber natürlich ist der echte Michael Myers davon wenig begeistert und unterbindet die Aktion mit Hilfe einer Heugabel. Die ganze Szene finde ich sehr gelungen, weil durch den ’falschen’ Michael Myers zusätzlich Spannung aufgebaut wird.
2) Die Szene, in die kleine Jamie auf der Flucht vor Michael Myers durch ein Klappe in der Wand klettert und dann in einen Schacht (vermutlich für Wäsche) rutscht und Michael mit dem Messer testet, wo sich Jamie in diesem Schacht befindet – sehr spannend !!!
Danielle Harris als Jamie ist unter den ansonsten bestenfalls durchschnittlichen Schauspielern der einzige Lichtblick und spielt alle Erwachsenen wieder locker an die Wand.
Fazit:
’Halloween 5’ ist wieder ein sehr spannender Film mit einigen wirklich starken Szenen, aber leider auch mit diversen logischen Defiziten bzw. unpassenden Ideen (z.B auch das Ende). Wenn man darüber hinwegsieht, bleibt jedoch ein Film, der eigentlich nie langweilig wird und somit dem Fan des Slasher-Genres gute Unterhaltung bietet – auf jeden Fall sehenswert.
Meine Wertung:
7/10 Punkten