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"Halloween 5" knüpft direkt am Vorgänger an. Nachdem Michael Myers, am Ende des vierten Teils, in ein Erdloch fällt und die Polizei daraufhin eine Ladung Dynamit hinterherschickt, gelingt Myers die erneute Flucht, durch einen Schacht, der direkt in einen Fluss führt. Michael lässt sich solange treiben, bis er auf einen alten Mann stößt, der mit seinem Papagei mitten im Wald haust und Michael bis zum nächsten Halloween-Fest aufnimmt. Denn dann wird der alte Mann sofort zu Michaels erstem Opfer und die kleine Jamie muss erneut um ihr Leben fürchten.
Nachdem Messerangriff auf ihrer Stiefmutter ist Jamie in einer Kinderpsychatrie und hat seither kein einziges Wort mehr gesprochen. Statt dessen hat sie sowas wie eine telepatische Bindung zu ihrem Onkel aufgebaut, sodass sie spürt, dass er erneut zurück gekommen ist, um sie zu töten. Doch durch ihre Fähigkeit, kann sie Dr. Loomis vermitteln, wo Myers als nächstes zuschlägt. Im alten Myers-Haus wartet Loomis auf Myers...

Entweder ist der Anfang zu verwirrend (für mich) oder warum zum Teufel bleibt Michael ein Jahr bei diesem alten Mann? Unrealistischer geht´s doch garnicht mehr. Überhaupt wird der Charakter von Michael Myers in dieser Episode sehr wechselhaft dargstellt. Nicht nur, dass er also auf Hilfe angewiesen ist und gegenüber seiner Nichte sogar Gefühle zeigt, sondern es wurde soviel mit der Figur des Myers herumexperimentiert, dass viele neue Bestandteile interesselos im Film auf der Strecke bleiben. Ebenfalls wird auch der Charakter des Dr. Loomis sehr verändert dargestellt. Mittlerweile hat er nur noch ein Ziel:
Es handelt sich um einen alten irren Mann, der davon besessen ist, Michael endgültig zu stoppen und zu vernichten.

Meiner Meinung nach, hätten sich die Produzenten mit einer erneuten Fortsetzung mehr Zeit lassen sollen, sodass die Autoren nochmal Zeit gahabt hätten, das Drehbuch zu überarbeiten. Das Drehbuch zeigt einige Schwächen auf, besonders im Mittelteil. Somit ist es auch kein Wunder, dass die Geschichte nicht sehr originell ist und sich immer weiter von Carpenters Original entfernt.
Ich halte es übrings garnicht mal für schlecht, dass "H5" direkt am Vorgänger anknüpft, da auch alle bekannten Gesichter wieder dabei sind, doch man hätte sich einiges mehr einfallen lassen sollen!

Wirklich unnötig ist es auch, dass Rachel (Ellie Cornell) gleich in ihrer Ersten Szene stirbt. Zusammen mit Danielle Harris, die wieder einmal sehr überzeugend, die junge Jamie spielt, hätten die beide auch in diesem Teil, gegen Michael eine überzeugendere Performance abgegeben, als Tina (Wendy Caplan), die nach Rachels Tod zu einer weiteren Hauptfigur des Filmes wird und ziemlich blöd und vor allem nervend daherkommt.

Tja, zum Schluss, stellt sich noch die Frage, was es mit der Einführung des dunkeln bekleideten Mannes auf sich hat? Musste man diesen Charakter wirklich einfügen? Als Fazit ist zu sagen, dass "Halloween 5" meiner Meinung nach, mit Ausnahme von dem enttäuschenden dritten Teil, die schlechteste Fortsetzung ist. Regisseur Othenin-Girard gelingt es zwar genügend Spannung zu erzeugen, vor allem zum Ende des Filmes hin und auch die gut platzierten Splatter-Effekte lassen sich sehen, aber trotzdem ist "Halloween 5" nur ein durchschnittlicher Horrorfilm, der nur eingefleischte Fans überzeugen wird.

Trotz der vielen negativen Kritik:
7/10 B.Vaupel

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