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„Fools Rush In – Herz über Kopf“ bietet dem Zuschauer das übliche Romantic Comedy Menü, nur mit anderen Gesichtern.
Die erste Hälfte des im Verlaufe der Filmhandlung zu formenden Pärchens macht Alex Whitman (Matthew Perry) aus, ein Angestellter einer New Yorker Baufirma. Er ist ein pflichtbewusstes Arbeitstier, ein Anzugträger und aus reichem Hause. Für seine Firma soll Alex in Las Vegas einen Nachtclub hochziehen, um mit seinem besten Kumpel an einem noch prestigeträchtigeren Projekt arbeiten zu können. Perry rennt hier gewohnt sympathisch rum und große Abweichungen zu seiner „Friends“-Rolle gibt es auch nicht; lediglich die Tollpatschigkeit wurde um ein paar Nuancen zurückgefahren.
Als weibliches Gegenstück präsentiert uns „Fools Rush In“ dann Isabel Fuentes (Salma Hayek), eine lebenslustige Mexikanerin, die in Las Vegas als Angestellte arbeiten muss, sich aber lieber voll und ganz der Fotographie widmen möchte. Sie ist noch sehr verbunden mit ihrer Großfamilie in der Heimat und impulsiv. Gleichzeitig glaubt sie daran, dass man die Winke des Schicksals deuten müsse (eine Angewohnheit, die auch Kate Beckinsales Figur in „Weil es dich gibt“ hatte).

In einer Bar laufen sich Alex und Isabel dann über den Weg, flirten, verbringen die Nacht miteinander und am nächsten Morgen verschwindet Isabel spurlos. Alex ist verwirrt, doch es kommt noch dicker: Bald steht Isabelle wieder vor seiner Tür. Doch die Wiedersehensfreude wird durch eine besondere Offenbarung getrübt: Sie ist schwanger. Aus einem Impuls heraus heiraten die beiden, doch in der Ehe die Gegensätze dann aufeinander…
Auch wenn sie vielleicht in dieser Form noch nicht da war, besonders neu ist die Geschichte von „Fools Rush In“ nicht. Zwar sieht man es selten, dass die Hauptfiguren erst ein Kind zeugen, dann heiraten und sich dann erst richtig kennen lernen, aber die Geschichte von den gegensätzlichen Partnern, die dann doch zusammenfinden ist so alt wie das Genre des romantischen Komödie selbst. Doch Tennant erzählt die Geschichte charmant wie schmissig, garniert das Ganze mit Evergreens aus der Popwelt und variiert die zugegeben altbekannten Muster (man kennt nahezu jedes Problem, das auf das Paar zukommt, schon in ähnlicher Form aus anderen Filmen) so gut es geht.
Romantik versprüht der Film an sich recht ordentlich, auch wenn das Genre in der Beziehung schon weitaus mitreißendere Filme hervorgebracht hat. Und doch irgendwie wird einem in einigen Momenten (Hot Dogs essen im Canyon, das Finale im Regen auf dem Staudamm) doch irgendwie warm ums Herz.

Die Gags sind nett, auch wenn sie keine Oberbrüller bieten. Doch Perry spielt mal wieder den Pechvogel par excellence und man kann richtig mit ihm mitfühlen, wenn alles rund um ihn herum schief zu gehen scheint. Der beste Kumpel von Alex darf dann auch noch flapsige Sprüche bringen und Comedic Sidekicks, vor allem die Verwandtschaft der ungleichen Eheleute, springen immer dann ein, wenn die Story so ihre Hänger hat oder man sich zu sehr der Tatsache bewusst werden könnte, dass man hier absolut nichts neues sieht.
Matthew Perry ist als Komiker in gewohnter Rolle in seinem Element und dementsprechend gut aufgelegt ist sein Spiel. Salma Hayek beherrscht ihre Rolle als impulsive Mexikanerin eh aus dem FF, vom Aussehen mal ganz abgesehen. Auch die Nebendarsteller machen allesamt einen mehr als soliden Job.

So ist „Fools Rush In“ eine ganz nette romantische Komödie, alles andere als neu und man fällt vor Lachen nicht vom Sofa, aber leichte Unterhaltung allemal.

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