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Julia und Denzel in einem langweiligen Film…02.11.2008

Herr Grisham hat ja einen unglaublich großen Literaturoutput erzeugt, der auch fast ausnahmslos verfilmt wurde. Doch wie überall gibt es Licht und Schatten, wobei die Menge an Schatten die des Lichts deutlich übertrifft. Es ist auch schwierig, Bücher zu verfilmen, wenn in diesen eine komplexere Handlung über viele Seiten ausgebreitet wird, mit einer Vielzahl von Figuren, denn was soll man als Regisseur weglassen? Wo kann man komprimieren? Schwierig…aber nicht unmöglich, wie beispielsweise das Erstlingswerk „Die Firma“ zeigt. Hier nun dürfen sich Denzel als Reporter und Julia als Jurastudentin an einer komplizierten Geschichte versuchen, deren Zusammenhänge selbst dem erfahrenen Zuseher nur schwer erkennbar sind.

Es sterben zwei Richter, gemeuchelt von einem Profikiller. Julia Roberts als Dawn Sharby oder Shawn Darby ( man sieht schon, ich bin überfordert…) schreibt nun ein Memorandum, welches durch die Hände ihres Juraprofessors – mit dem sie auch ein kleines Verhältnis pflegt – in andere Kreise weitergereicht wird. Dummerweise hat die Studentin mit ihren Vermutungen recht und wird nun von vielen Parteien gejagt, überwacht, beschützt oder bespitzelt, so viele Parteien, daß man sogleich die Übersicht verliert. Ihr zur Seite steht ein smarter Reporter, mit dessen Hilfe es gelingt, die Hintermänner zu entlarven und ihrem Gerichtsprozeß zuzuführen. Auch der Präsident wird in Mitleidenschaft gezogen, nur die Studentin sitzt am Ende des Films mit einem Cocktail in der Sonne und schmunzelt.

So dürften auch die Finanziers des Streifens geschmunzelt haben, denn angesichts der zwei wirklich zugkräftigen Hauptdarsteller ließ sich mit diesem sehr betulich gedrehten Film gutes Geld verdienen. Leider kommt wirklich zu keiner Zeit Spannung auf, man fragt sich statt dessen fortwährend, warum man die Studentin nicht einfach erschießen läßt, statt es mit einer Autobombe nicht zu schaffen. Die Story ist arg umständlich erzählt, permanent tauchen weitere Figuren auf und verschwinden wieder, und da die Regie selbst die wenigen spannenden Szenen mit größter Ruhe dahinplätschern läßt, nähert sich sogleich der Todfeind des Kritikers: der Schlaf. Diesem aber muß widerstanden werden, denn wenn man nur einige Minuten die Gedanken wandern läßt, ist es ganz dahin mit dem Verständnis. So sitzt man den Film nach Art des Herrn Kohl aus, wundert sich, warum man wieder einmal nicht ausgeschaltet hat und ärgert sich über die verschwendete Lebenszeit. Kurzum, der Film ist zäh, zu kompliziert, langweilig, unspannend und insgesamt ärgerlich - 4/10.

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