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Filme, in denen ein einsamer Held ein Provinzkaff von herrischen Schurken befreit, gibt es im B-Actiongenre wie Sand am Meer und hier darf sich Jerry Trimble durch eine Variante des Stoffes kloppen.
Der Held des Films ist Jerry Pelt (Jerry Trimble), Kampfsportlehrer in der Großstadt. Fehlt nur noch das Provinzkaff, das ist in diesem Falle die Heimatstadt unseres Helden, der zwecks Beerdigung seines Großvaters hin muss. Großväterchen war auch was ganz besonderes für uns Jerry, denn der war damals einer der jungen Wilden (Sauferei, Prügeleien, regelmäßig Knastaufenthalte) und wurde erst von Großpapa auf den rechten Weg gebracht. Kennt man auch zur Genüge im B-Bereich, aber nun braucht man noch die Verbrecher.
Auf diese stößt der gute Jerry über seine Jugendfreundin Natalie Pierce (Melissa Moore), die inzwischen als Anwältin arbeitet und auf den Trichter gekommen ist, dass der örtliche Großfarmer Illegale beschäftigt und ausbeutet. Zudem verdient der noch mit Wetten auf illegale Kampfsportarten, der Sheriff Pate Boze (Rick Dean) war schon zu Jerrys Schulzeit eine Drecksau und ist nun korrupt an der Sache beteiligt. Ehrensache, dass Natalie und Jerry da mal eingreifen…

Ein Plot, wie man ihn zur Genüge kennt und was folgt, ist auch nicht erst seit Streifen wie „China O’Brien“ altbekannt: Jerry kandidiert als Sheriff und der Konflikt eskaliert immer mehr, bis dann am Ende die Streitigkeiten dadurch geklärt werden, dass alle Fieslinge tot sind. Überraschungen gibt es kaum, allenfalls die Identität des obligatorischen Verräters in den eigenen Reihen durchschaut der Zuschauer nicht sofort. Doch Regisseur Cirio H. Santiago drückt storytechnisch ordentlich auf die Tube, sodass es bei einer Laufzeit von gerade mal 76 Minuten Schlag auf Schlag geht und man nicht allzu lange auf die nächste Keilerei warten muss. Glaubwürdigkeit wird dabei eher klein geschrieben: Verteidigt sich Jerry in Notwehr, droht eine Anzeige, bricht er jedoch in die Polizeistation ein und klöppelt alle Anwesenden nieder, sitzt er weniger als 24 Stunden in einer Zelle.
Leider konzentriert sich „Kick & Fury“ nicht allein auf die Simpelhandlung, sondern versucht sich auch noch an der obligatorischen Liebesgeschichte zwischen Jerry und Natalie. Das ist angesichts der begrenzten mimischen Fähigkeiten beider Darsteller schon zum Scheitern verurteilt, für Romantik hat die Regie auch nicht das rechte Gespür und zudem interessiert es den Zuschauer kein Stück. Immerhin geht in der zweiten Halbzeit nur noch um den Konflikt Jerry vs. Schurkenvolk, sodass es in der zweiten Hälfte weniger Längen gibt.

Doch die Hauptattraktion eines B-Actionfilms sind immer noch die Actionszenen und die sind gar nicht mal schlecht. Jerry schenkt seinen Gegner mit einigen recht spektakulären Moves ein, die Menge der Fights stimmt auch. Leider sind die meisten Keilereien eher kurz und die Choreographie ist nicht immer die beste, doch zumindest Genrefan hat seine Freude am Gekloppe. Gelegentlich wird auch mal geballert, doch die paar Shoot-Outs sind kaum der Rede wert und bieten nur wenige Einschüsse. Zudem mischt hier noch der Hund des Helden mit, der den Gegnern reihenweise in den Arm beißt und nie verletzt wird. Nervt etwas, ist aber noch im Rahmen des Erträglichen.
Jerry Trimble mag ja furios kicken können, doch zum großen Schauspieler oder zumindest führenden B-Darsteller macht ihn das nicht. Doch seine Leistung hier ist immerhin noch passabel und auch die Nebendarsteller schlagen sich im Rahmen ihrer begrenzten Fähigkeiten ganz ordentlich.

„Kick & Fury“ erweist sich als halbwegs zügig vom Leder gezogenes Prügelfilmchen mit schicken Fights. Aufgrund der etwas zu geringen Actionmenge, einiger Hänger sowie einer wenig aufregenden Handlung bleibt jedoch nur unteres Mittelmaß.

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