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„Squirm!“ – Astoroth, Soul Calibur II

In einem Kleinstadtnest reißt bei einem Unwetter die Hochspannungsleitung. Der Strom, der in Folge dessen in den Bogen geleitet wird, treibt Unmengen von Würmern an die Oberfläche, die aggressiver denn je auf Beutezug gehen. Ein frecher Großstadt-Nerd zählt eins und eins zusammen und erklärt die Angelsaison für eröffnet…

Hach, der Tierhorror und seine unzähligen Auswüchse. Sind es in jüngster Zeit wieder vorzüglich Fische, insbesondere dreidimensionale Piranhas und mutierte Haie, die das Herz der Massen begeistern, hat das Subgenre doch beinahe jede noch so kleine, belanglose und vor allem harmlose Tierart durch und diabolisiert, dass man sich im Grunde gar nicht mehr vor die Tür, auf die Wiese, geschweige denn in den Zoo trauen kann. Ein weiteres Subgenre unter dem Subgenre: Insekten-Horror. Fallen einem auf Anhieb vielleicht gar nicht mal so viele ein. Wenn man kürz überlegt, erschließt sich einem aber eine Fülle von für das gesamte Tiergenre unabdingbaren Vertretern, wie das wären
- Spinnen (ARACHNOPHOBIA, MÖRDERSPINNEN, TARANTULA, ARAC ATTACK),
- Ameisen (AMEISEN, IN DER GEWALT DER RIESENAMEISEN, FORMICULA, ANTZ),
- Käfer (FEUERKÄFER, BUG, IT’S A BUG’S LIFE, STARSHIP TROOPERS),
- und Blutegel (ATTACK OF THE GIANT LEECHES, SLITHER, NACHT DER CREEPS).
Killerbienen, Gentech-Fliegen, Schlangen, Reptilien und, wie gesagt, sämtliche Säugetiere mal komplett weggelassen.

SQUIRM (zu deutsch von „to squirm“: sich drehen, winden, Gewürm) hackt in dieselbe Kerbe wie Kriechtierhorror á la SLUGS oder FROGS. Ein junger Mann aus der Großstadt, ein echter Nerd mit Brille und Karohemd, kommt aufs Land um seine Freundin zu besuchen. Schon bald häufen sich merkwürdige Begebenheiten. Im Kakao schwimmen Würmer. Die Beiden finden am helllichten Tag ein Skelett, das bald darauf wieder verschwindet. Der ansässige Sheriff redet die Sache herunter und glaubt an einen schlechten Scherz. Zu spät erkennt das Städtchen, dass es ein Wurmproblem hat.
SQUIRM von Jeff Lieberman (bekannt für den Kultfilm BLUE SUNSHINE, den Slasher JUST BEFORE DAWN und SATAN’S LITTLE HELPER) ist süffisanter Kleinstadthorror und ein B-Movie durch und durch. Würmer, die beißen. Würmer, die unter die Haut kriechen. Würmer, die aus dem Duschhahn kommen. Würmer, Würmer, wahrlich Tonnen und Abermillionen Tonnen von dicken, fetten, schleimigen und sich windenden Würmern (wahrscheinlich nicht alle echt) brechen hier über den Zuschauer herein. Dass Würmer nicht die schnellsten Weggesellen sind, dürfte bekannt sein. Doch bei den Kriechtieren verhält es sich wie mit Zombies: ihre zahlenmäßige Überlegenheit ist ihre Stärke.

Der Film bietet eine solide Grundatmosphäre. Die Musik bei Wurmaktivität ist stimmig und lässt auf kleine, niedere, ineinander verflochtene Schlürfbewegungen schließen. Spannung und Action kann der Streifen natürlich nicht wirklich vorweisen. Die Opfer stolpern oder fallen meist in einen Haufen Würmer. Ganz selten mal, dass sie wirklich attackiert werden oder dass ihnen ein Wurm unter die Haut schlüpft. Dafür punktet der Film mit einem gehobenen Ekelfaktor, den fiesen Nahaufnahmen von den schleimigen Würmern und ihren spitzen Kauapparaten sei’s gedankt. An die Überväter des Tierhorrors – DER WEISSE HAI und DIE VÖGEL – kommt SQUIRM genauso wenig heran wie das TOTAL RECALL-Remake an das Original. Aber ist halt doch nur ein Würmchen von einem Horrorfilm.

Vergleichbare Filme mit Killerwürmern in der Hauptrolle:
- THE WORM EATERS,
- MONGOLIAN DEATH WORM,
- TREMORS.
- Nicht zu vergessen: WORMS, das Computerspiel.

Wurmloch: (-)(-)(-)(-)(-)
Wurmfortsatz: (-)(-)(-)(-)(-)
Ohrwurm: (-)(-)(-)(-)(-)
Wurm im Ohr: (+)(+)(+)(+)(-)

Fazit:
Eine filmische Wurmkur. Da ist eindeutig der Wurm drin.

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