Review

Gesamtbesprechung

Ob letztendlich das Lied einer verlorenen Erinnerung, die grausame Wahrheit aus den seelisch tief verborgenen Abgründen hervorlocken kann?

Abgerissene Gliedmaßen und meterhohe Blutfontänen. Bilder des Schreckens, begleitet von einem psychedelischen Summen einer halbnackten Hauptdarstellerin.
Ja ihr Lieben, die Rede ist von Elfen Lied, die Serie die ihrem Ruf ganz schön vorauseilt. Schon in den ersten Minuten wird euer Magen sicherlich auf eine harte Probe gestellt, angesichts der zahlreichen und brutalen Splatterszenen.
Wem das aber alles nichts ausmacht wird Elfen Lied mit Sicherheit schnell zu seinen Lieblingen zählen. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, ich bin ganz sicher keine Gore-Fanatikerin, aber Elfen Lied hat neben den eingangs erwähnten, berüchtigten Szenen, noch so viele weitere Facetten zu bieten. Da sind menschliche Schicksale, bittere Enttäuschungen, grobe Misshandlungen, das Leben mit der Behinderung, ja sogar einen Hauch von Poesie ist in Elfen Lied zu finden. Die wahren Stärken dieser Serie sind also vor allem bei den faszinierenden Charakteren und deren zwischenmenschlichen Umgang, sowie der fesselnden Geschichte auszumachen. Die Hauptfigur Kôta findet nicht nur sehr schnell den Weg ins Herz des Zuschauers, sondern wurde zudem auch sehr sorgfältig als Mit-Identifikationsfigur gewählt. Aber selbst die Antagonisten stechen hier positiv hervor, und verkommen nicht einfach als Sterotypen.
Außerdem gibt es für eine 12-teilige Serie erstaunlich viel zu entdecken. Die Geheimnisse des mysteriösen Plots und dessen Auflösung, erweisen sich als Gänsehautgarantie pur. Neben Higurashi no naku koro ni zählen die Psychoattacken in Elfen Lied zu den wohl intensivsten und beängstigenden Schockmomenten die es jemals gab. Die Gerüchte sind also keineswegs übertrieben.
Doch ob letztendlich das Lied einer verlorenen Erinnerung, die grausame Wahrheit aus den seelisch tief verborgenen Abgründen hervorlocken kann?


Mein Schlusswort:
Elfen Lied wird überall als DER Splatter Anime gefeiert. Schade eigentlich, da es sich doch eher um einen sehr tiefgründigen Ausflug in die seelischen Abgründe der Menschen handelt. Der Splatter  ist dabei (auch wenn er vielleicht häufig und intensiv auftritt) eher nebensächlich.
Es gehört zur menschlichen Psyche dazu, dass traumatische Erinnerungen verdrängt werden müssen und dann lieber im Verborgenen schlummern sollten. Denn die Wahrheit kann oft sehr bitter und zerstörerisch sein...

Übrigens, meine Reviews schlummern allerdings nicht im Verborgenen, deshalb lest mich ruhig eifrig weiter.
Eure Mayoko

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