Elfen Lied (2004)

Gesamtbesprechung

Wow! Mehr bleibt mir fast nicht zu sagen zu diesem harten Stück Tobak. Noch nie zuvor ist es einem Anime, dazu noch einer TV-Serie gelungen mich derart tief hineinzuziehen. Der etwas karge, kindliche Stil hatte mich die ersten Folgen zwar abgeschreckt - übrigens auch die Gewalt, die zwar gerade in der ersten Folge sehr krass, aber durch die Animation auch sehr kindlich verfremdet rüberkommt - aber nach etwa drei bis vier Folgen war ich gefangen.

Nie zuvor habe ich in einer Zeichentrickserie dermaßen überzeugende Charaktäre angetroffen. Hier gibt es kein Schwarz-weiß, Gut-böse. Nein hier herrschen nur Grautöne. Wie Freundeskreis damals texteten: "Die Bösen sind oft gut, und die Guten sind gerissen!" Am Ende kann man kaum mehr als Mitleid für alle beteiligten empfinden. Im übrigen hat die deutsche Synchro einen großen Anteil daran, dass die Elfenhatz nicht zur Farce verkommt. Denn die ist bis auf wenigste Ausnahmen vorzüglich gelungen.

Zwar wird der Gewaltlevel nach dem Einstieg deutlich zurückgefahren, für Kinder ist dieser Anime dennoch nichts. Denn die Konflikte können sie noch nicht nachvollziehen, die düstere Melancholie die permanent über der Handlung schwebt nicht verstehen.

Das hier ist erwachsener Zeichentrick in Reinstform und ich gebe zu, dass ich am Ende den Tränen nah war - Und das kommt bei einer Mangaverfilmung nunmal nicht allzu oft vor.

Two thumbs up!