Der nachfolgende Text enthält leichte Spoiler!
(Lilium. Lateinischer Titelsong von Elfen Lied)
Os iusti meditabitur sapientiam
Et lingua eius loquetur iudicium
Beatus vir qui suffert tentationem
Quoniam cum probatus fuerit accipiet coronam vitae
Da hat sich doch klangheimlich ohne das ich es so wirklich bemerkt habe jemand die Nummer 1 meiner Anime Top Liste gekrallt. Inspiriert von dem deutschen Gedicht Elfen Lied von Eduard Mörike hat die Manga Zeichnerin Lynn Okamoto die Vorlage zu dem villeicht besten Anime unserer Zeit abgeliefert. Ich kann mir gar nicht vorstellen das jemand auf so einen Anime vorbereitet war. Man wird bei Elfen Lied lachen, mitfühlen und villeicht sogar weinen.
Kyrie, fons bonitatis
Kyrie, Ignis Divine, Eleison
Story:
Seit einiger Zeit werden in Japan seltsame weibliche Wesen mit Hörnern geboren die von Wissenschaftlern als Diclonius bezeichnet werden. Leider sind diese Wesen alles andere als friedlich denn sie verfügen über eine unsichtbare Waffe die sich Vector nennt. Diese Vectoren können einen Menschen in tausend Stücke reißen wenn man sich dem Diclonius bis zu 5 Schritten nähert. Lucy die tödlichste und gefährlichste ihrer Spezies ist es gelungen aus ihrem Gefängnis auszubrechen. Die Killermaschine glaubte sich sicher doch die Kugel eines Gewehrs traf die fast unbesiegbare Lucy so stark am Kopf das sie dabei ihr Gedächntis verloren hat. Gestrandet und völlig ohne Erinnerungen trifft sie auf einen jungen Mann Namens Kohta und seine Cousine Yuka die Lucy bei sich zu Hause aufnehmen. Schon bald wird Kohta merken das er in dieser Geschichte eine tragische Rolle spielt.
O quam sancta, quam serena, quam benigna
Quam amoena esse virgo creditur.
Kritik:
Was liebe ich doch diesen Anime. Ein Grund dafür ist das man Elfen Lied nicht einfach in ein Genre packen kann. Ein ständiger wechsel zwischen extrem niedlichen und Anime typischen Momenten bis zu ziemlich burtalen Splatterorgien. Es ist einfach alles dabei. Wie der Zuschauer mit so einem Wechselbad der Gefühle klarkommt bleibt ihm überlassen. Elfen Lied ist harter Stoff. Neben den extremen meist sogar abstoßenden Gewaltausbrüchen schockt Elfen Lied auch noch mit fast schon pädophilen Bildern. All das erwartet den ahnungslosen Zuschauern in Elfen Lied. Dieser Einmaligkeits- Faktor macht Elfen Lied zu diesem Meisterwerk was es ist. Wer durch die vielen blutigen Trailer aber einen Non Stop Splatter Anime erwartet der wird schwer enttäuscht. Elfen Lied hat eine mitreißende Story die nach den Ersten Fünf Folgen so richtig los geht. Diese Anfangs noch einfach gestrickte Geschichte entwickelt sich von Folge zu Folge immer mehr zu einem großen Überraschungsei. Zu keinem Zeitpunkt wird Elfen Lied aber unübersichtlich oder verwrirrend, was man den geschickt gesetzten Rückblenden zu verdanken hat die den Kreis vollenden.
In gerade mal 14 Folgen schafft es Elfen Lied eine ungeheure komplexe Geschichte mit interessanten Charakteren zu entwickeln. Ich habe mit Kohta und den anderen Charakteren mitgelitten und wollte bei den grausamen und blutigen Kämpfen am liebsten weg schauen.
Was mir besonders gut gefallen hat ist der Soundtrack mit dem Gänsehaut verursachendem Lied Lilium (Die Melody begleitet durch die komplette Serie), und der Vorspann auf die nächste Episode der selber jedesmal wie ein Gedicht erzählt wird.
Der Zeichenstil von Elfen Lied ist recht gewöhnungsbedürftig. Auf den Ersten Blick sehen die Zeichnungen recht kindisch aus. Das genau dieser Stil das besondere an Elfen Lied ist weiß man aber erst später zu schätzen. Besonders gelungen sind die Hintergründe die sofort ins Auge stechen. Auch in diesem Bereich ist Elfen Lied einzigartig.
O quam sancta, quam serena, quam benigna
Fazit:
Jetzt bin ich so gut wie angekommen an dem Ende meiner Besprechung. Und irgendwie kommt es mir vor als hätte ich nichtmals 20% über diesen "Meilenstein" berichtet. Kein Anime Fan darf sich dieses viel zu kurze Highlight entgehen lassen. Genießt einfach diese 14 Folgen mit dem genialsten Show Down den ich jemals gesehen habe. Hier kann ich nicht mehr viel schreiben. Das Lied ist zuende und wenn ich einen Elften Punkt vergeben könnte würde ich es ohne zu zögern tuen. Wer mal etwas total anderes sehen will als das was er jemals zuvor gesehen hat für den ist Elfen Lied Pflichtprogramm. Und das empfehle ich sogar den Anime Allergikern.
Quam amoena O castitatis lilium
Ich bin verliebt. 10/10 Punkte. Hoffen wir mal auf Staffel 2.
P.S.
Auch in der Original Japanischen Fassung haben alle Episodennamen einen Deutschen Titel.