Über Vampire, Werwölfe gibt es ja schon genügend Filme, aber Gargoyles? Das ist doch mal was Innovatives und sensationell Neues, wenn da nicht Jim Wynorski auf dem Regiestuhl sitzen würde.
Story? Ja so was gibt’s auch:
Zwei CIA Agenten ermitteln in einer Geiselnahme, aber bei einer Verfolgungsjagd durch die Stadt verschwindet der Drahtzieher auf mysteriöse Weise. Wenig später taucht seine Leiche, aufgespießt auf einer Kirche, in Bucharest, Rumänien wieder auf. Währen die beiden CIA Agenten sich dorthin auf den Weg machen, entdecken derweil drei Kirchenrestauratoren, die durch ein Erdbeben freigelegt Brutkammer eines Gargoyles...
Mit niedrigen Erwartungen, geschürt durch diverse vernichtenden Reviews, ging ich an diesen Film und wurde gar angenehm überrascht. Seit wann dreht denn Jim Wynorski (hier unter dem Pseudonym Jay Andrews) so gute Filme?
Aus Versatzstücken von diversen anderen Filmen (z.B. Alien) wurde ein recht unterhaltsamer Streifen zusammengebastelt, der die ganze Laufzeit über gut unterhält und niemals langweilt. Vor allem die Actionszenen sind wirklich klasse, anzumerken die Verfolgungsjagd zu Beginn. Temporeich, einige Crashs, ich traute meinen Augen nicht. Der Film hat eine ganz andere Klasse als andere, frühere Wynorski Filme. Von Big Budget zu sprechen wäre übertrieben, aber die Liga ist deutlich höher angesiedelt.
Allzu Ernst sollte man die ganze Story aber nicht nehmen. Wie war das noch mal mit den Gargoyles? Tagsüber Stein, während sie nachts zum Leben erwachen, so hat’s mir zumindest die Disney-Serie beigebracht. Ich war dann schon etwas verwundert, dass das Monster auch tagsüber auf Menschenjagd geht.
Haltet euch fest, aber die Dialoge sind ebenfalls klasse, teilweise herrlich selbstironisch z.B. meint ein Priester „Satan was right: better reign on earth, than to serve in heaven“.
Eine Sache hat mich doch sehr verwundert: Es gab keine Titten zu sehen. Nicht eine, nada, niet, nix! Und das bei der doch recht attraktiven Cast. Good old Jimmy wird auf seine alten Tage doch hoffentlich nicht zum Moralapostel.
Kommen wir zu den FX, die erstaunlicherweise recht gut sind. Der Gargoyle stammt zwar aus dem Computer, erinnert aber, vor allem in den Nahaufnahmen, sehr stark an die phantastischen Kreaturen von Ray Harryhausen. Verleiht dem Film eine besondere Note und lies in mir Erinnerungen an die guten alten Monsterfilme wach werden, was heutzutage kaum ein Monsterfilm schafft.
Die Cast ist auch recht interessant. Michael Paré war schon in The Virgin Suicides, John Carpenters Dorf der Verdammten und bald auch in Uwe Bolls Bloodrayne zu sehen. Die attraktive Sandra Hess kennt der ein oder andere vielleicht aus Beastmaster oder Mortal Combat 2. Der Rest der Cast stammt aus ähnlichen B-Movie-Ecken. Wynorski selbst ist auch in einer Nebenrolle zu sehen. Also Augen auf!
Gargoyles ist ein unterhaltsames, spannendes B-Movie. Zwar von überall her zusammengeklaut, aber niemals langweilig.
7/10