Eins muss man "Versus"- bzw. "Azumi"-Regisseur Ryuhei Kitamura lassen: der Junge hat Eier!
Während Emmerich in seiner zaghaften Godzilla-Version nicht über einen Pseudo-T-Rex hinauskommt und jegliche Aspekte eines typischen Godzilla-Streifens komplett ignoriert, um ja nicht sein Publikum zu verschrecken, langt Kitamura mit kindlicher Wonne in die Trash-Pötte und bollert durch seine bekannte handwerkliche Virtuosität einen Monsterfilm auf die Leinwand, der in seiner präpubertären Unbekümmertheit mehr als einmal zu beeindrucken weiss.
Aliens wollen in Godzillas vorerst letztem Abenteuer die Weltherrschaft erringen. Dazu sammeln sie erstmal sämtliche Monster-Gegner und -Mitstreiter Gozillas ein, um diese anschließend auf die Menschheit loszulassen. Damit man den Viechern beikommen kann, wird schließlich der stillgelegte Godzilla von einer Mutanten-Spezial-Einheit reanimiert, der sich dann im Finale mit mehr als einem Dutzend Kollegen in die Wohnblöcke schmeisst...
Während der Titel-Sequenz (von Kyle "Seven" Cooper(!)) darf man Godzillas Historie im Zeitraffer erleben und lässt keinen Zweifel daran, dass man sich hier an einem interessanten Spagat zwischen den Traditionalisten und der Videospielkids-Generation versucht. Der Hauptdarsteller ist immer noch ein Stuntman im Gummianzug, der sich und das andere Gesocks durch eine Miniatur-Stadt pflügt, diesmal allerdings aufgepeppt mit viel Materialarts-Action und einem (halbgaren) CGI-Gewitter, das unverhohlen Anleihen an Filme wie "Matrix", "X-Men" und "Independence Day" nimmt.
Die Melange könnte man als geglückt bezeichnen, auch wenn der Film viel vom Publikum fordert. Nicht jeder Filmfreund dürfte Trash vorbehaltlos goutieren - und man schert sich hier konsequent einen Dreck um sowas wie "Sinn" oder "Logik". Er ist laut, schnell und will einfach nur auf die Kacke hauen dass es spritzt - egal mit welchen Mitteln.
Und da macht er es auch mir nicht einfach. Nach über zwei Stunden Spielzeit ist man kaputt wie nach einem Nachmittag Kindergeburtstag. "Godzilla - Final Wars" ist so dämlich und überdreht, dass es anstrengt, wenn man sich dem Level des Films ohne Hilfsmittel wie z.B. Alkoholika oder Videoabend-Kumpels anpassen muss...
Ein perfektes Party-Filmchen also - nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht noch eine nette Überbrückung auf Peter Jacksons "KingKong", aber der ist dann hoffentlich wieder Erwachsenensache...