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So langsam aber sicher gelingt es Elijah Wood, dass ich ihn nicht jedes Mal, wenn ich ihn sehe, als Frodo Beutlin abstempele. Zuerst hat er mit seinem Kurzauftritt in „Sin City“ für reichlich Vergnügen gesorgt, und jetzt legt er mit der britisch-amerikanischen Co-Produktion „Hooligans“ noch einen drauf, legt den einen Ring ab und streift sich dafür den Schlagring über die Fingerknöchel. Und der Schlagring steht dem jungen Mann sehr gut…

Matt Buckner (Elijah Wood) ist gerade erst – kurz vor seinem Abschluss – von der Elite-Uni Harvard geflogen. Um ein wenig Abstand zu gewinnen, entschließt er sich dazu, seine Schwester Shannon (Claire Forlani) in London zu besuchen. Dort angekommen lernt er sofort seinen Schwager Steve Dunham (Marc Warren) und dessen Bruder Pete (Charlie Hunnam) kennen. Pete nimmt ihn mit zu einem Spiel von Westham United und führt ihn langsam aber sicher in die Geschäfte der „Green Street Elite“ (GSE) – einer Hooligan-Organisation – ein. Matt gewinnt Gefallen an der Kameradschaft in der GSE und mausert sich zu einem wichtigen Bestandteil der Hooligan-Gang. Doch der grausame Höhepunkt seines neuen Hobbys soll das Aufeinandertreffen mit den Hooligans von Millwall, den Erzfeinden der GSE, sein…

Was „The Football Factory“ nur unzulänglich gelungen ist – hinter die Kulissen einer Hooligan-Vereinigung zu blicken – ist “Hooligans” meiner Meinung nach bedeutend besser bzw. bedeutend gefälliger gelungen. Wenn man überhaupt im Zusammenhang mit dieser Thematik von „Gefallen“ sprechen kann. „Hooligans“ will keineswegs die Verhaltensmuster der Hooligans verteidigen oder gar schön reden, sondern vielmehr über den Weg der Annäherung zwischen Zuschauer und Hooligan-Vereinigung einen Zugang zu den Taten der Hooligans herstellen, der letztlich darin endet, dass der Zuschauer wohl bei demselben Urteil angelangt, wie er es bereits vor dem Film abgegeben hätte… Das „Medium“, das zur Herstellung dieses Zugangs herhalten muss, ist Elijah Wood. Man fühlt von Beginn an mit diesem jungen Mann, der unverschuldet sein Studium aufgeben musste und nun nicht so recht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. So geht der Zuschauer dann Seite an Seite mit Matt Buckner den Weg in diese „Gang“ und empfindet mit der Zeit richtige Sympathiegefühle. Nicht nur für Matt, sondern auch für seine Mitstreiter rund um Pete Dunham. Dabei ist es egal, ob man die Gewalttätigkeit der Protagonisten verstehen kann oder nicht; man ist nun mitten im Geschehen drin. Nachdem nun kurz umrissen wurde, wie die Entwicklung zustande kommen kann, dass ein rechtschaffener Bürger in solche Kreise abrutschen und hängen bleiben kann, kommen die ersten dramatischen Entwicklungen zum Tragen, die den Zuschauer wieder aus der Begeisterung über die Kameradschaft in der Gruppe herausreißen und wieder aufzeigen, wie sinnlos die Beschäftigung dieser Kameraden ist.

Wild geschnittene Kampfszenen, einige nette Szenen aus dem Stadion von Westham United, gute musikalische Untermalung ebendieser Szenen, eine spannende, dramatische Geschichte und eine recht gefällige Leistung des gesamten Casts hinterlassen einen durchweg positiven Eindruck von „Hooligans“. Einen Eindruck, den „The Football Factory“ nicht vermitteln konnte.

Empfehlenswert für alle, die sich für Fußball interessieren, aber auch für all diejenigen, die mal wieder einen hervorragenden Elijah Wood außerhalb von Auenland sehen möchten. 7,5 von 10 Punkten!

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