Wir erinnern uns noch alle an den Roman Polanski-Klassiker "Rosemaries Baby", in dem eine junge Frau das Kind Luzifers austrägt und damit den Inhalt eines Gruselklassikers bietet, der bis heute zu den ganz großen Titeln unter den Horrorklassikern gilt. Etwas später setzte dann B-Movie-Guru Larry Cohen mit seinen Wiegen-Filme ähnliche Akzente, wenn es auch bei ihm eher der unterhaltsame Trash war der gefiel, als der wirkliche Grusel. Mit "Blessed" wird nun der Polanski-Stoff in ähnlicher Struktur in die Neuzeit versetzt. Aber im Gegensatz zu Romans Werk ist "Blessed" nur ein ungemein langweiliges Filmchen geworden, das in keinster Weise gruselt, sondern eher ermüdet.
Die Geschichte ist dem Polanski ähnlich. Es geht um Samantha Howard, die seit einem Unfall keine Kinder mehr bekommen kann und sich deshalb verzweifelt an eine künstliche Befruchtung wagt, die auch wirklich greift. Samantha wird schwanger mit Zwillingen. Doch ihre Freude darüber trübt sich schon bald, als sie von einem merkwürdigen Mann verfolgt wird, der ihr erzählt das sie Teufelskinder in sich trägt. Und der Horror beginnt... Oder er sollte es zumindest, denn der wirkliche Grusel bleibt bis zum lauen Finale aus. Innovationen, Neue Ideen, Logik und Verstand sucht man hier vergebens, alles in "Blessed" wirkt schlecht zusammengeklaut und ohne auch nur ein Quäntchen Gespür zusammengesetzt. Kurzum, eine Geschichte die maximal B-Movie-Qualitäten erreicht.
Doch zum B-Movie langt es nicht, denn bei B-Movies hat man wenigstens seinen Spaß. Hier allerdings regiert die Langeweile. Bis es wirklich mal etwas gruselig wird dauert es, wie schon erwähnt, fast geschlagene 80 Minuten (von 90), davor hüllt sich der Streifen immer wieder in dämliche Dialoge alla "Ich habe aber keine Scheiße im Gehirn", quält sich durch schwülstige Erschrecksekunden, die nicht einmal Anfänger hinter den Ofen hervorlocken und durch einen derart quälenden Figurenaufbau, der wirklich vollkommen versagt und einem die Charaktere in keinster Weise nahe bringt. Schon nach wenigen Minuten sucht man auf dem Wohnzimmertisch nach Abwechslung, in Form einer Zeitschrift oder einem Telefon, um sich von dem schnarchenden Quark auf der Glotze abzulenken.
Erst zum Schluss soll es dann doch noch zu so etwas wie "Horror" kommen. Allerdings erquickt sich dieser Horror auch nur mal kurz an einer blutigen Hand und dem Geschreie der Hauptfigur. Ansonsten ist das Finale so einfallslos und dumm ausgefallen, wie es die letzten Minuten auch schon waren. Kein Grund also um wirklich wach zu bleiben.
Einzig die solide Inszenierung geht soweit in Ordnung. Egal ob es der schicke Einsatz verschiedener Farbfilter ist, die glatte Kameraarbeit oder die einigermaßen annehmbare Regieleistung. In Sachen Inszenierungsarbeit geht das Gezeigte soweit in Ordnung. Für eine wirkliche Atmosphäre reicht es aber dennoch nicht aus, was aber auch an der lahmen Handlung liegt, die man wohl selbst mit einer Oscarreifen Inszenierung nicht hätte retten können.
Was die Darsteller angeht wird ebenfalls solide Kost geboten, auch wenn dies bei den blassen Charakteren kein allzu großes Wunder sein dürfte. Heather Graham ist wie immer recht schnuckelig anzusehen, sollte sich aber nicht auf jeden Schmarn stürzen, nur damit sie mal etwas Kohle machen kann. James Purefoy geht ebenfalls in Ordnung, genauso wie alle anderen. Na ja, immerhin etwas.
Fazit: Ungemein lahmer Verschnitt von "Rosemarys Baby", der eigentlich zu keinem Zeitpunkt etwas zu bieten hat. Die Story ist hohl, Ideenlos und sehr schlecht zusammengeklaut und die Handlung so etwas von langweilig, blöde und Kaugummiartig geraten, das selbst die solide Inszenierung, sowie die einigermaßen akzeptablen Schauspielerleistungen, da nichts mehr retten können. Lieber wieder einmal den Polanski-Klassiker gucken, da hat man wirklich mehr davon!
Wertung: 3/10 Punkte