kurz angerissen*
Mit einem brandheißen Pageturner sollte man bei diesem Lebend-Comic eher nicht rechnen, aber zum Herumlungern auf dem Dachboden zwischen zerfledderten Heftseiten ist "Underground Werewolf" durchaus zu gebrauchen. Das plüschige Ungetüm aus Tinte und Pelz vermag die Gänsehaut zwar nicht gerade zu stimulieren, sehr wohl aber wohlige Schauer der Vergnüglichkeit auszulösen, wenn es seine Opfer mit der Wendigkeit eines Bodybuilders auf Steroiden durch winzig kleine Zimmer jagt.
Die späten 80er und frühen 90er waren ohnehin ganz groß, wenn es darum ging, erfundene Geschichten lebendig werden zu lassen. Charles Band kehrt hier die Krümel von den großen Kuchen zusammen und verwertet sie in einem charismatischen Haus mit potenziell entflammbarer Holz-Innenverkleidung, die als Zusammenkunft einer abstrusen Mischung aus Kunststudenten dienen soll - schön, dass man seinerzeit schon so fortschrittlich war, den Pulp-Comic als Kunstform anzuerkennen. Debrah Farentino macht in der Hauptrolle zwar eher den Eindruck einer schnöseligen Neureichen, die sich undercover unter jenen bewegt, die mal am Hungertuch nagen werden, aber so wirklich interessieren solche Details niemanden in der Art Film, mit der wir es hier zu tun haben. In Yvonne De Carlo findet sie immerhin einen starken Konterpart, während Jeffrey Combs im Prolog für ein wenig B-Glamour sorgt.
Letztlich hat Buechlers Heuler wenig mehr zu bieten als ein paar kompetent angefertigte Tuschezeichnungen, ein überdimensionales Monsterkostüm und ein wenig Blut, aber mit seinen kaum mehr als 70 Minuten ist der Spuk angenehm schnell vorbei und dank der flotten Regie bleiben einem echte Längen erspart. Mit einem "Cult Classic" allerdings hat das alles nichts zu tun.