Autsch, das tat ganz dolle weh. Gary Daniels erste Gehversuche sind wirklich nur den Interessierten (und wirklich nur denen) ans Herz zu legen. Der Reste sollte einen großen Bogen darum machen. Davic Huey, auch verantwortlich für die Story des ein Jahr später folgenden „American Streetfighter“, zeichnet sich hier für Regie und Drehbuch verantwortlich – was man aber nicht merkt, weil diesen Schwachsinn wohl jeder hinbekommen hätte.
Angesichts dieser dilettantischen, billigen Inszenierung noch von einem B-Klopper zu sprechen, grenzt eigentlich an ein einem Sakrileg. Die Nachsynchronisation während der Post-Produktion klingen nach Pornoindustrie und von einer echten Story möchte ich gar nicht mal sprechen. „Capital Punishment“ ist so dämlich zusammengepuzzelt, dass gar kein richtiger Filmfluss entsteht. Daniels, hier noch mit langer Mähne, wird jedenfalls als Superhaudrauf James Thayer gnadenlos von seinem ehemaligen Sensei verarscht und drischt sich von da an rachelustig durch 80 Minuten Gehirnblockade.
Daniels geht in eine Bar, die Bösen warten schon und es wird losgedroschen, Daniels schläft nachts in einer Seitenstraße, morgens kommen die Bösen vorbei und es wird losgedroschen und so weiter und so sofort. Irgendwie wissen se jedenfalls alle, wo Daniels ist oder als nächstes hin will, obwohl der das selber wohl gar nicht weiß. Witzig ist auch die ihm zur Seite stehende Polizistin, die dann stets auch urplötzlich aus dem Nichts auftaucht, um den in Ungnade gefallenen Fighter in letzter Sekunde zur Seite zu stehen.
Enorm komisch ist auch der Einsatz von Stock Footage, denn wenn Daniels zwei Handgranaten in Richtung eines fahrenden LKWs wirft, explodiert plötzlich eine Brücke irgendwo im Dschungel (LOL?). Gibt by the way noch einen weiteren Brüller in der Richtung.
Während Gary Daniels zu dieser Zeit katastrophal schauspielert, aber zumindest seinen Körper zeigen darf und sein Kampftalent fast jede Minute gegen irgendwelche Rabauken einsetzt, sitzt David Carradine nur in irgendeinem Büro, um alle Viertelstunde einen Satz ins Telefon zu nuscheln. Ich gehe mal stark davon aus, dass die Szenen schon mal vorweg abgedreht worden sind.
Unfreiwillig komisch ist „Capital Punishment“ allemal, denn konsequent ist der Film in jeder Beziehung. Da ist Daniels Frau in Wirklichkeit (Ja, Sorry.. ich weiß.. Spoiler... interessiert aber eh keinen, wenn er sich den Film ansieht) nur eine Schlampe des Bösen. Was macht Gary? Nun als die Polizistin das verräterische Weiblein stellt und wutentbrannt auf sie zusteuert, knallt er ihr ein „Wait“ in die Ohrmuscheln, um ihr dann per „Use this“ – Befehl ein Messer Marke Rambo in die Pfoten zudrücken, worauf die Gesetzeshüterin glückselig Richtung Opfer marschiert – ist im übrigen Ex-Playmate Ava Fabian. Echt knuddelig das Ganze...
Bleiben die Fights und die sind erwartungsgemäß nur Routine. Obwohl sich in Nebenrollen auch ein paar bekannte Genregesichter wie Mel Novak und Tadashi Yamashita wiederfinden, gibt’s bis auf den finalen nur eintönige Kost. Unser Gary ist eben doch der Beste.
Fazit:
Bleibt festzuhalten, dass diese stumpfsinnige, wirklich von Grund auf debile Katastrophe, wirklich nur etwas für Daniels-Kompletttisten ist. Ich habe selten so ein bescheuertes, vor Logiklöchern strotzendes und zudem noch wirr verfasstes Drehbuch gesehen. Wären da jetzt nicht zwei Sympathiepunkte für Gary Daniels drin, würde folgerichtig die Höchststrafe folgen. Uiuiuiui, womit hat Daniels das verdient? Stempeln wir es unter „Er war jung und brauchte das Geld“ ab. Sollte im Laufe der Jahre ja besser werden.