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Kein Tanz, dafür höllischer Partyspass!


"The Evil Dead" stand unfreiwillig Pate in so manchen Horrorablegern, die ganz in seinem Namen abdancen, wohl eher Erfolg krönen wollten. Und so ist es nicht verwunderlich, das es bis dato niemand schaffte, als die Erfinder eben dieses Kultfilms, atmosphärisch dicht, unverblümt brutal und mit Klasse anzudocken. Nur das Original war total, der Rest egal! Einer dieser Nachäffer, dessen Produkt um einige Ecken herum ganz im Zeichen von "Tanz der Teufel" stand, war Charles Philip Moore. Sein dato vielleicht bestes Werk von ganzen vier abgelieferten. So liess es sich der deutsche Verleih auch nicht nehmen, marketingtechnisch den Low Budget Videostreifen aufzufetzen und schlicht in "Tanz der Dämonen" umzubennen, ganz dem Original  verschrieben, reisserisch, um Absatz zu machen. Schliesslich klang dies auch viel besser, als der O-Titel: "Demon Wind". Änderte trotzdem nichts am flauen Erfolg und machte Moore schliesslich auch nicht reicher.

1931 wird ein Ehepaar das Opfer seltsamer dämonischer Kräfte. Ihr Sohn überlebt das Massaker und wird selbst Vater des einzigen Nachfahren der Familie, nachdem sich sein Vater selbst entledigt hatte. Neugierig und auf Familienrecherche aufgebrochen, reist er an den entlegenen Ort des einst schaurigen Spektakels. Mit ein paar Freunden im Gepäck überhört er die Warnungen des Tankstellenwarts. Nachdem die Freunde an der völlig abgebrannten Ruine ankommen, ereignen sich seltsame Vorfälle und einen Fluchtweg aus dieser Gegend scheint es auch nicht zu geben, zumindest nicht lebend. Und so übernachten sie in dem plötzlich für sie intakten Zustand dastehenden Gebäude. Als die Nacht anbricht, tut sich die Hölle auf Erden auf; Dämonen, wohin das Auge reicht und die wollen kräftig feiern und einen nach den anderem bei ihrem Totentanz holen und zu einem ihrer machen. Gibt es einen Ausweg aus dieser feucht-blutigen Party?

"Tanz der Dämonen" erscheint wie eine Art Selbstläufer frei nach "TdT", aber inhaltliche Anleihen, wenn auch bemüht, sind zu erkennen. Den Rest der zu erkennenden Parallelen, wie gesagt, erledigt der deutsche Verleihtitel. Immerhin punktet der billig gedrehte Dämonenstreifen mit handwerklichem Geschick und so lässt sich so mancher dramaturgischer wie handlungsschwacher Kratzer durch ordentliche Handmade-Effekte ferner derber, saftiger Sprüche wieder wettmachen. Da wird mal hier Vanille-Kartoffelbrei aus dem Maul gespuckt, oder dort ein creepy Schockmoment eingeschoben. Bis es mal soweit kommt, dauert es erstmal viel Fahrtweg den Berg hinunter, dann gehts Schlag auf Schlag und zwischendurch wird man per unfreiwillig eingetüteter Gags unterhalten. Um die Story wird nicht viel Trara abgetan, schliesslich einfach konzipiert und schauspielerisch nicht erste Güteklasse, doch das Drehbuch hat einiges rausgehauen. Da wäre der Einfall mit dem einfältigen Möchtegern-Copperfield, der versucht, Bruce Lee zu huldigen; aber das auf eine unverschämte Art und Weise, gleichzeitig auch ein unpassend gesetzter, aber schenkelklopfender Brüller, der seinesgleichen sucht. Dazu gibt's sleezige Masken, ebenso schlecht sitzende Dämonenfrisen und gen Ende ein kleines Splatterfest, wo in jeder Hinsicht Gorehounds tanzend jodeln werden.

Einigermassen bemüht unterhaltsames Dämonenvehikel mit Blut, Schlodder und fetzigen Sprüchen. Vertretbar und dabei gut anzusehen. Die Spannung verzieht sich im aufziehenden Nebel. Kann sich mit "TdT" nie messen, aber trotzdem eine kleine Partykracherperle für zwischendurch!


Ist die ab 18 Freigabe gerechtfertigt? Es wird zwar erst im letzten Teil losgespläddert, aber es geht ans Eingemachte. Zwar nie so brutal wie "Evil Dead", aber ab 18 ist vertretbar.

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