„Tanz der Dämonen“ – ein Titel, der nicht umsonst an „Tanz der Teufel“ und Bavas „Dämonen“-Filme erinnert, denn genau diese Klientel bedient „Demon Wind“.
Der Originaltitel „Demon Wind“ sagt es ebenfalls: Hier geht es um randalierende Dämonen, die gleich in der Auftaktszene Ahnen von Hauptfigur Cory (Eric Larson) wegmoschen. Jahre später hat es dessen Papa ebenfalls erwischt und er erbt nun das Wrack von Landhütte, das nach der Dämonenattacke noch steht. Das Erbe will trotzdem begutachtet werden, also geht es flugs mit der Freundin die Pampa, wo natürlich böse Omen und ängstlich warnende Dorfbewohner geflissentlich ignoriert werden wollen – könnt ja jeder kommen.
Weil allein sterben aber so langweilig ist, hat Cory aber noch ein paar gute Freunde eingeladen an der Besichtigung der geerbeten Grundstücks teilzunehmen. Kaum hat man es sich dort gemütlich gemacht, klopfen auch schon die ersten Dämonen an die Türe…
Nein, ein guter Film im Sinne von gut geschriebener Film ist „Demon Wind“ wahrlich nicht, da man doch recht deutlich bei „Tanz der Teufel“ abkupfert, da ist die Referenz mal nicht allein auf dem Mist des deutschen Verleihs gewachsen. Wo Sam Raimis Kultklassiker aber direkt zur Sache kam, da muss „Demon Wind“ allerdings erstmal eine Anlaufphase überstehen, den Splatter vertagt man auch Hälfte zwei – ohne Frage die gelungenere. Da fliegt dann ordentlich das Schnitzel durch den Ventilator und die Splatterfans dürfen angesichts von schleimigen Dämonenmasken, derbem Gore und anderen FX-Spielereien ein Fass aufmachen, denn es geht ordentlich rund. Natürlich ist das ganze Treiben eine so bunt-überzogene Horrorkirmes, dass die Beschlagnahme der ungekürzten Version mal vollkommen unverständlich ist, aber heftig ist „Demon Wind“ auf jeden Fall.
„Tanz der Teufel“ reduzierte den Plot aufs Wesentlich und versuchte zwischendurch auch unheimlich zu sein, „Demon Wind“ versucht sich hingegen in Sachen Trash, fährt mit den beiden Kumpanen, die sowohl Zaubertricks als auch Karate beherrschen, zwei Nebenfiguren aus der Freakecke auf, ansonsten trotten da nur Standardfiguren wie die aggressive Sportskanone herum, die man gerne weggekillt sehen möchte. Sicher, mit der Logik ist es nicht immer weit her, wie z.B. das Treffen an der Tanke getimt worden sein soll, das bleibt ein Geheimnis des Drehbuchautoren.
Auch sonst funktioniert „Demon Wind“ bei runtergeschraubten Ansprüchen am besten: Wir sehen, dass Zaubertricks und Karate nichts bringen, wenn die Anwender depperte Vollnulpen sind, die beim Anblick einer halbnackten Frau direkt in den Dämonenwald rasen um dort festzustellen, dass die Dame nicht ganz die ist, die sie zu sein scheint. Doch Charles Philip Moore achtet darauf immer genug krude Schauwerte aufzufahren, manche Dämonenentsorgung nimmt schon fast Actionfilmzüge an, sodass man sich nicht beschweren könnte, es sei zu wenig los bei „Demon Wind“.
Maskenbildner und Effektprofis wollen bei soviel Bohei natürlich bezahlt werden, da hat man lieber bei den Schauspielern gespart und ein paar preiswerte Knallchargen engagiert. Macht das was? Nö, denn je blöder sich die Deppen anstellen, desto mehr kann das vorzeitige Ableben der Figuren durch Dämonenhand bejubelt werden, das hat doch auch was.
Sicher, sicher, irgendwie ist „Demon Wind“ schon ein recht blödes Filmchen, aber dafür eines, das konsequent auf die Tube drückt. Nach der etwas albernen und langwierigen Einführung gibt es Tricks und Splatter galore bis zum Ende. Nichts, das nachwirkt, und mit nicht wegzudiskutierendem Trashfaktor, aber in seiner Kurzweil 5,5 Punkte meinerseits wert.