Alex Cross ist wieder im Einsatz
Mittlerweile gibt es zehn Romane rund um den Polizisten Alex Cross, die, das sei hier erwähnt, allesamt lesenswert sind. James Pattersson hat einen Helden geschaffen, der sich auch um seine Familie kümmert, die Fälle ohne übermäßige Gewalt löst und sehr viel Wert auf Freundschaft legt. Man begegnet in den Romanen auch stets den gleichen Nebenfiguren, was insgesamt dazu führt, daß man mit dem Polizisten mitfiebert, wenn wieder einmal ein irrer Serienmörder sein Unwesen treibt. Aber all die schönen Dinge, die jene Romane auszeichnen, fehlen leider in der Verfilmung völlig, geschuldet einer straffen Handlung und der immer geringeren Aufmerksamkeitsschwelle der Zuschauer. Doch zum Glück gibt es ja Morgan Freeman, der sich in der Rolle des Alex Cross recht wohl zu fühlen scheint.
Sein zweiter Einsatz ist geprägt von Irrungen und Wirrungen. Gary Soneji, ein Mann auf der Suche nach dem perfekten Verbrechen, entführt zunächst die Tochter eines Senators direkt aus deren Schule – vor den Augen des Secret Service. Alex Cross wird in den Fall involviert, als Soneji ihn anruft...sein Motiv ist das Lindbergh-Baby-Verbrechen, welches seinerzeit in die Annalen der Kriminalgeschichte als perfektes Verbrechen einging, und der damit verbundene Ruhm. Sicher ist der Mann nicht ganz bei Trost, aber er ist auch nicht der einzige Gangster des Films, was Cross anhand detaillierter Beobachtungen herausfinden kann. Es ist nun an ihm, das Kind zu befreien und dafür zu sorgen, daß die Täter ihrer Strafe zugeführt werden.
Gleich zu Beginn des Films sehen wir den größten Fehler...ein Autounfall, ganz offensichtlich am Rechner hingetrickst, und das derart schlecht, da drehen sich die Handarbeiter im Grabe um. Es gibt doch so etwas wie „Post-Production“ – hat keiner der Produzenten einmal ein Auge für solche Dinge? Schade, denn so wird die Stimmung eingangs getrübt, was dem Film nicht gerecht wird, denn der ist ungleich spannend, geprägt von Ermittlungen und Gesprächen, und immer dann, wenn es mal wieder dröge wird, bringt Soneji jemanden um. Natürlich weiß man schon von Anfang an, daß dem Mädel nix passieren wird, aber es ist angenehm, mitzuraten und den Finten der Täter zu folgen. Man weiß nie mehr als die Ermittler, und so freut man sich, wenn die Auflösung das eigene Denken abbildet. Dumm nur, daß man sich diesen Film wirklich kein zweites Mal ansehen darf, denn der finale Kniff bleibt hängen. Spannende Unterhaltung, ohne Nebenfiguren, gut für einen netten Abend geeignet –7/10