Szenen aus dem Arbeitsalltag...05.09.2015
Der Leiter des Anzeigenverkaufs einer Sportzeitschrift bekommt aufgrund Eigentümerwechsel einen halb so alten Youngster als Chef, wird dabei zugleich degradiert. Obendrein muß sich der Mann noch mit kommendem Nachwuchs auseinandersetzen - und mit der Tatsache, daß die eigene Tochter flügge ist, auszieht und sich in den neuen Chef verliebt.
Das klingt jetzt nach typischem Stoff für eine streng nach Schema verlaufende romantische Komödie, doch weit gefehlt. Vielmehr setzt sich der Film in sehr ruhiger Art mit dem amerikanischen Arbeitsalltag auseinander, zeigt die Probleme, die bei Firmenübernahmen entstehen ohne etwaige Verklärung und ist so in gewisser Weise ein Vorläufer zu dem ähnlich gelagerten Company Men. Man möchte sich nicht ausmalen, was passiert, wenn in der näheren Zukunft tatsächlich nur noch ein paar wenige große Firmen existieren, die wiederum Eigentümer vieler kleiner Unternehmen sind und diese nach Gusto kaufen oder verkaufen. Menschliche Werte, Respekt vor dem Arbeitnehmer und ähnlich wichtige Dinge gehen dabei als erstes verloren, und genau dies zeigt der Film in recht nuancierter Art.
Als Gegengewicht könnte die Liebesgeschichte fungieren, doch auch hier wird gegen den Strich gebürstet, ein Happy-End gibt es nicht, zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Der junge Manager macht die gleichen Fehler ein zweites Mal, ist beruflich erfolgreich, privat aber sehr einsam - hier zeigt die Story, daß die Karriere nicht allein seligmachend ist, außer, man läßt jegliche Gedanken an Freundschaft und Liebe beisiet und widmet sich dem schnöden Mammon. Dennis Quaid ist hier in der Hauptrolle wieder einmal eine Bank, er taugt einfach für das amerikanische Dutzendgesicht und die Verkörperung des Wertes der Familie. Insgesamt ein ruhiger, angenehmer Film, der auf dummen Klamauk verzichtet, seine Handlung ordentlich erzählt und nicht mit Kritik am System spart. Manchmal aber zu ruhig, und so nicht unbedingt etwas zum Zweimalgucken...7/10.