Tenebrae wird überall in den Himmel gelobt. Tatsache ist aber: Kennt (und liebt) man wie ich seine früheren Filme wie Suspiria, Inferno und Phenomena, dann ist Tenebrae dagegen echt grottig.
Spläddaaa-Kiddies mögen ob des reichhaltigen Goreangebots wahrscheinlich jubeln: Es spitzt und spratzelt ohne Ende. Dem gestandenen Argento-Kenner fehlt aber eigentlich alles, was einen Argento sonst so auszeichnet. Der Film wirkt, ironisch ausgedrückt, einfach blutleer!
Schon wieder gibt es eine 08/15-Serienkillerstory, aber diesmal fehlt einfach alles, was die üblichen Logik- und Storyschwächen überzeugend kaschiert:
John Saxon ist echt eine Katastrophe. Er spielt nicht überzeugend und sein Kleidergeschmack ist der eigentliche Horror im Film. Atmosphärische Farbenspiele bei Dunkelheit gibt's genauso wenig wie aufregende Kamerfahrten - bis auf die Ausnahme, in der die Kamera durch das Haus fährt. Die sonst so dominierende Goblin-Musik häkt sich etwas zurück, die nötige Agressivität fehlt einfach.
Und das reicht immer noch nicht:
Dreist kopiert Argento die Hunde-Verfolgungsjagd aus DAS OMEN, zieht das ganze aber dermaßen in die Länge, dass jegliche Spannung flöten geht.
Fazit:
Einer der schwächsten Filme von Argento.Arg überschätzt und wohl nur wegen den Goreszenen so beliebt.