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Der amerikanische Autor Peter Neal (Anthony Franciosa) reist nach Rom, um seinen neuen Roman zu bewerben. Kurz nach seiner Ankunft wird er in die Ermittlungen einer grausamen Mordserie verwickelt, die offensichtlich von seinem neuesten Werk inspiriert ist…

Dario Argento entführt den Zuschauer in eine makellos weiße, beinahe steril erscheinende Welt des Wohlstands und der Kultiviertheit, die unmittelbar einer herkömmlichen Detektivgeschichte entsprungen sein könnte, besudelt sie aber umso heftiger mit Spuren wuchtiger Gewaltakte von beispielloser Blutrünstigkeit. In die Handlung arbeitet er eine Sammlung genretypischer Merkmale ein: schwarze Lederhandschuhe, freudianische Motive und subjektive Kamerablicke; inkompetente Polizeiarbeit und tatkräftige Amateurermittlungen; das völlig unkalkulierbare Vorgehen des Täters, dem leichter mit einer scheinbar ziellos herumschnüffelnden Kamerafahrt auf die Spur zu kommen ist als mit vernunftgeleiteten Ermittlungen; und nicht zuletzt die durch Homosexualität und verschiedene andere Unwägbarkeiten aufgeweichte Eindeutigkeit der Geschlechterrollen. Über das Verhältnis von Peter zu seinen Lesern und den Medien reflektiert Argento zudem Wesen und Wirkung des Giallo. Freilich verhebt sich der im Einzelnen bestechende Film an dieser heiklen Verschränkung von lehrbuchgemäßer Regelbefolgung und selbstbewusster Genrereflektion immer wieder, was seiner Gesamtwirkung durchaus abträglich ist.

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