Als recht biederer B-Klopper erweist sich die Fortsetzung von „Rage and Honor“ unter der Regie von Guy Norris, der immerhin Second Unit Direktor der Jacksonschen „The Lord of the Rings“ – Trilogie war. Obwohl ihm mit Richard Norton („Mr. Nice Guy“, „Cybertracker“) und Cynthia Rothrock („Lady Dragon“, „China O’Brien) ein eingespieltes Duo (drehten bisher zusammen 13 gemeinsame Filme und waren hier auch als Produzenten tätig) zur Verfügung stand, entpuppt sich „Rage and Honor II“ als nur sehr mäßiger Aufguss.
Das liegt zum einen am Actionmangel und zum einen an den stümperhaften Dialogen, sowie dem völlig am Filmgeschehen vorbeilaufenden Plot. Erst nach einer Stunde ist nämlich so etwas wie eine Story zu entdecken. Bis dahin weiß man nicht mal, was die beiden in Jakarta zu suchen haben. Während Rothrock hier bis zum Finale gar nichts (kein Handkantenschlag, kein nichts) zu tun bekommt, darf Norton wenigstens den jungen Tommy Andrews (Patrick Muldoon, „Starship Troopers“, „Chain of Command“) unter seine Fittiche nehmen und ein paar unfreundlichen Zeitgenossen eins auf die Zwölf geben. Martial-Arts-Fights sind leider nicht viele vorhanden, dafür dann allerdings ordentlich choreographiert. Dass Norton über überdurchschnittliche Fähigkeiten verfügt, darf er hier ein ums andere Mal unter Beweis stellen.
Für den Rest des Films wird dafür weitestgehend in den Leerlauf geschaltet. Ein paar blutige Shootouts hier und ein wenig Kompetenzgerangel unter Oberbösewichten dort, doch so richtig greifen will der sich erstens viel zu spät herauskristallisierende und zweitens holprig erzählte Plot nicht. So schlängelt sich „Rage and Honor II“ mühsam auf das Finale zu, wo es dann zumindest eine knallige Überraschung gibt, die dem Film wohl keiner zugetraut hätte.
Genrefans können sich bedingt von diesen halbgaren Murks unterhalten lassen, wenn sie denn ein Fan von Richard Norton sind. Ohne ihn und seine Martial-Arts-Einlagen wäre der Film nämlich ein Totalausfall. Als extrem störend erweisen sich die völlig bedeppert verhaltenden Nebendarsteller (mal auf die Schlafwandlerreflexe zu Beginn achten) und die billigen Dialoge. Shakespeare ist hier nicht zu erwarten, nur ein ansatzweise intelligenter Dialog darf es ab und an auch mal sein.
Fazit:
So bleibt „Rage and Honor II“ ein Film für die harte B-Fraktion oder eben für Norton-Fans. Cynthia Rothrock bekommt hier so gut wie nichts zu tun, die Schauspieler sind hölzern und die Dialoge eine Katastrophe. Angesichts des zu spät hinzueilenden Plots (Ich habe mich während der ersten 60 Minuten wirklich gefragt, worum es hier eigentlich nun geht) können da auch die ordentlichen Kloppereien nichts mehr retten.