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Es zeugt schon von einer gewissen Arroganz, mit welcher lässig beswingten Art und Weise die Fortsetzung von „Ocean’s Eleven“ (2001) daherkommt. Steven Soderberg tut eigentlich nicht sehr viel mehr, als seinem Starensemble beim Spaßhaben zu filmen. Ihrer enormen Spielfreude, sowie einigen genialen Drehbuchmomenten, dem gewohnt entspannten Soundtrack von David Holmes und kreativen optischen Auflösungen vieler Szenen ist es zu verdanken, dass Ocean’s Twelve mit seinem Vorgänger mithalten und darüber hinaus zahlreiche weitere Punktsiege gegenüber Ocean’s Eleven“ (2001) verbuchen kann. Nur die allzu verfahrene Story und die seltsame Liebesgeschichte schmälern den Gesamteindruck minimal.
Terry Benedict (Andy Garcia) hat knapp drei Jahre nach dem Überfall auf sein Casino die Täter verortet. Unter Androhung ihrer Ermordung verlangt er von jedem einzelnen, seine Schulden zu begleichen. Das Einbrecherteam um Danny Ocean (George Clooney) sieht sich deshalb genötigt, noch einmal aktiv zu werden, um die geforderte Summe zu begleichen. Aus diesem Grund reist die Truppe nach Rom, um dort eine kostbare Skulptur zu stehlen. Erschwerend kommen zahlreiche Stolpersteine, gelegt von Terry Benedict, eine Interpolagentin, die einst Rusty Ryan’s (Brad Pitt) Geliebte war und ein französischer Meisterdieb, der es ebenfalls auf die antike Kostbarkeit abgesehen hat, hinzu.
Die Tatsache, dass dieser Einbrecherfilm letztendlich ohne finalen Einruch auskommt, spricht eigentlich schon Bände. Obwohl die Story unzweifelhaft darauf ausgelegt ist, den Zuschauer aufs Glatteis zu führen und immer einen Schritt hinterherhinken lässt, geht es im Grunde noch weniger als beim ersten Teil weniger um eine raffinierte Einbrechergeschichte, sondern um das Plattformschaffen für skurrile Szenen und kultige Nebensächlichkeiten. Sei es der asiatischen Schlangenmensch, der sich mittlerweile der amerikanischen Kultur angepasst hat und ständig irgendwelche peinlichen Hip-Hopper-Klamotten trägt oder Brat Pitt, der praktisch in jeder Szene irgendetwas Essbares vertilgt, und mit Nachtkappe und offenem Mund schläft. Der Film nimmt sich Zeit für solche Randerscheinungen, huldigt damit geradezu seinen Stars und wirkt dadurch stets eine Spur arrogant und selbstverliebt.
Bei der Besetzung kann „Ocean’s Twelve“ gegenüber seinem Vorgänger sogar noch eins draufsetzen. Nicht nur die Tatsache, dass sämtliche wichtigen Schauspieler aus Teil eins verpflichtet werden konnten beeindruckt, sondern auch die Erweiterung um Catherine Zeta Jones, Vincent Cassel und Robby Coltrane weiß zu gefallen. Die Idee aus dem Vorgänger, Hollywoodstars sich selbst spielen zu lassen wird hier ebenfalls auf amüsante Weise getoppt, indem Julia Roberts’s Filmfigur Tess Ocean als Double von Julia Roberts auftritt und Bruce Willis den Unterschied nicht bemerken darf. Hier erreicht der Film seinen Höhepunkt in Sachen Spiellaune und Skurrilität. Wer hätte gedacht, dass Matt Damon komisch sein könnte? Als ehrgeiziger Nachwuchsdieb, mit Mutterkomplexen staubt er ansonsten die meisten Lacher ab und spielt dabei seine gut aufgelegten Co-Stars ein ums andere Mal an die Wand.
Die obligatorische Liebesgeschichte, die im ersten Teil George Clooney und Julia Roberts ausfechten durften, gehört in der Fortsetzung Brat Pitt und Catherine Zeta Jones. Sie wirkt allerdings genauso seelenlos unpassend und –unterstützt von schwulstiger Musik- zuweilen unfreiwillig komisch, wie das im Vorgänger der Fall war. Immerhin wird Zeta-Jones nicht als schmückendes Anhängsel wie Julia Roberts in Teil eins verheizt, sondern treibt als toughe Interpol-Agentin maßgeblich die verworrene Story voran, der eine Wendung weniger sicherlich gut zu Gesicht gestanden hätte. So bleibt unterm Strich viel Lob, aber auch einige Kritik. Trotzdem ist der Film überaus sehenswert uneingeschränkt empfehlenswert und garantiert zwei Stunden gutgelaunte Unterhaltung.

Daran werde ich mich noch lange erinnern:
Brat Pitt wird im Flugzeug von Matt Damon geweckt.

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