Erstmal vorweg: Ocean's Twelve ist für mich die Enttäuschung seit der Matrix-Fortsetzung.
Allen, die Ocean's Eleven gut fanden, empfehle ich sich den Kinoeintritt zu sparen und den zwangläufigen Schlaf doch lieber auf dem heimischen Sofa zu genießen.
Kurz zum Plot: Oceans Eleven wurde von ihrem Opfer aus Teil 1 aufgespürt und sollen das gestohlene Geld plus Zinsen zurückzahlen (190 Mil Dollar).
Die ganze Zeit plätschert der Film so vor sich hin, ohne dass der Zuschauer weiß wohin das führen soll. Langweilige Dialoge, absolut unlogische und unrealistische Handlungen und Zufälle ziehen sich durch den ganzen zweistündigen (!) Film, was eigentlich nur für die offensichtliche Ideenlosigkeit des Autors spricht.
Die Protagonisten treten eigentlich gar nicht zusammen, geschweige denn im Team auf um ihre Schulden mittels eines genial geplanten Einbruchs aufzutreiben.
Die einzelnen Szenen wirken so lieb- und planlos aneinandergereiht, dass mir die ganzen 2 Stunden immer wieder dieser faulige Matrix-Reloaded-Geschmack hochkam.
Noch dazu konnte mich fast keiner der vorhersehbaren Witze auch nur zum Schmunzeln bringen.
Die Kamera ist oft wackelig und wirkt so amateurhaft, was meiner Meinung nach nicht zu einem Film passt, in dem alles perfekt geplant wird. Die ein oder andere Einstellung ist aber zu loben.
Das Ende selbst ist der Höhepunkt und die Summe aller vorangegangen unlogischen Handlungen. Dieser Film ist eigentlich eine Unverschämtheit.
Kurzum: Hätte meine Freundin nicht neben mir gesessen, hätte ich den Kinosaal vorzeitig verlassen. Alles was gut an Teil 1war, wurde hier so schlecht wie möglich ausgeführt.
Wer den Film trotzdem noch sehen will und sich die „Spannung“ nehmen lassen möchte kann nun die Liste der Absurditäten lesen:
- Zufallsgesteuerte Lichtschranken? Wie soll das funktionieren? Brauchen die keine Reflektion? Und wenn die auf eine Ausstellungsfigur treffen wird der Alarm nicht ausgelöst?
- Tess sieht zufällig aus wie Julia Roberts und schlüpft in deren Rolle um einen Kunstgegenstand zu stehlen. Arrgh. Sollte wohl ein guter Witz sein, so was ist für mich aber vollkommen überflüssig und so verliert ein Film vollkommen einen realistischen Anspruch.
- zufällig ist natürlich noch Bruce Willis in Rom, der Tess auch für Julia Roberts hält…
- zufällig ist die leitende Ermittlerin gegen Ocean’s Twelve die Exfreundin von Brad Pitt
- zufällig ist der deren Vater noch der beste Trickdieb der Welt
- zufällig ist die Mutter von Matt Damon eine hohe Geheimdienstangehörige oder so was um die Bande mal eben aus dem Gefängnis zu holen
- um ein Dokument von ein paar Millionen Euro zu stehlen, wird ein absurder technischer Aufwand betrieben, dass der Reingewinn ca. 4,50 Euro betragen haben dürfte. Bei Schulden von 190 Millionen Dollar sind die keine große Hilfe
- in Bruchteilen einer Sekunde schafft es Matt Damon einen ca 30cm großen Kunstgegenstand samt 90cm2 großer Marmorplatte unter seinem Mantel verschwinden zu lassen und diese auch noch durch exakte Replikate mit Hologramm Technik auszutauschen.
- Das Ende: es stellt sich heraus, dass die Bande das Kunstei schon längst erfolgreich aber unspektakulär einem getarnten Kurier gestohlen hat, starten aber trotzdem noch den Versuch, das Replikant zu stehlen um einen französischen Trickdieb zu täuschen. Das macht doch keinen Sinn. Sie hätten ihm das Original Ei nur unter die Nase zu halten brauchen um die Wette zu gewinnen