Review

Die Spezialisten sind wieder unterwegs….Danny Ocean und Co. sind zurück.

Angesichts des ansprechenden, weil unterhaltenden Remakes eine sehr gute Nachricht, zudem Steve Soderbergh wieder Regie führt und die komplette Starbesetzung um George Clooney, Brad Pitt & co. wieder mitwirken sollte.

Vorweg schon eine innovative Nachricht: „Ocean's Twelve“ hat ein Exempel statuiert. Das ist doch schon mal hinsichtlich der Kreativität ein Pluspunkt. Der Haken ist lediglich, dass man sich damit ins Knie schießt, denn diese Innovation ist höchst masochistisch. Doch dazu später mehr….

Gut drei Jahre nach dem Raub des Casinos spürt der Besitzer Terry Benedict (Andy Garcia) Ocean's Eleven allesamt auf. Er droht sie zu beseitigen, wenn sie ihm nicht das erbeutete Geld zurückzahlen. Wieder vereint wird Ocean's Eleven aktiv. Dabei verschlägt es sie nach Europa, genau genommen nach Amsterdam, Paris und Rom. Das von Benedict gestellte Zeitlimit ist natürlich keineswegs Hindernis genug, denn sie werden zusätzlich mit dem Europol Detective Isabel Lahiri (Catherine Zeta-Jones) und dem mysteriösen Meisterdieb namens Nachtfuchs (Vincent Cassel) konfrontiert.

So weit so gut, die Basis für den Film ist geschaffen und sie wird auch gekonnt genutzt. Schnell ergibt sie eine typische Caper-Movie Atmosphäre. Das Geheimnis ist eine Mischung aus Coolness, charmantem Auftreten und Genialität. So ist jeder Coup Entertainment pur und auch vom Aufbau sehr ansprechend, weil der Betrachter erst mit dem Ergebnis und anschließend mit der Rekonstruktion konfrontiert wird. Pitt, Clooney und der Rest der Truppe haben dabei auch sichtlich Spaß an der Arbeit.
Sukzessiv wird dabei ein komplexer Plot geschmiedet, der schlichtweg schöne Unterhaltung im Rahmen einer typischen, lässigen, unbeschwerten feel good Atmosphäre bietet. Witz und Slapstick erscheinen dann nahezu wie eine Prämisse. Da verzeiht man auch schon einmal ein paar kontroverse technische Praktiken.

Doch dann schlägt es in der Tat zwölf und die Pointe des Grauens überwältigt einem - Tolerierung ausgeschlossen!
Es ist schwer, wenn überhaupt, nachzuvollziehen, was Soderbergh und Co. dazu veranlasst sich derart selbst ins Knie zu schießen. Eine Massakrierung von diesem Ausmaß ist wirklich einzigartig. War es die Einfallslosigkeit oder ein diabolische Inspiration, die zu diesem grenzdebilen Komödienstadel verleitet hat??
Jedenfalls nimmt der Film eine im wahrsten Sinne des Wortes dramatische Wendung als Bruce Willis und Julia Roberts sich selbst spielen dürfen und plötzlich in Danny Ocean's Welt reinplatzen. Da fehlen einem die Worte!

Doch leider setzt sich diese grauenhafte Pointe in Folge dessen fort. Soderbergh versucht nun krampfhaft alles zu steigern. Die Story wird immer abstruser und wirkt erzwungen zusammengeflickt. Plötzlich prägen negative Elemente wie Kitsch, Übertreibungen, Klischees usw. den Film. Das Ganze wirkt nunmehr wie ein nebulöser Haufen.

Insofern ist „Ocean's Twelve“ ein "schizophrenes Werk". Der erste Teil ist dem Vorgänger in allen Belangen ebenbürtig, aber Teil zwei, der durch grauenhaften Innovationsdrang eingeleitet wird, schädigt das Gesamtwerk irreparabel. (4,5/10)

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