Hellraiser - Hellworld (2005)

Hellraiser parodiert sich selbst... So weit sind wir also schon.

Ein Haufen Jugendlicher spielt ein im Hellraiser-Universum angesiedeltes RPG im Internet und erhält darüber Einladungen zu einer "geheimen" Spieler-Party, die sich als etwas durchaus anderes entpuppt, als ursprünglich erwartet...
Soweit, so gut; ein gängiger Slasher-Plot. Dann aber geht das Fachsimpeln über die Lament-Konfiguration, den Mythos und dessen Feinheiten los, und es gleitet alles ins Lächerliche ab.

Als Film innerhalb des Canon ist Hellworld vollkommen unbrauchbar. Innerhalb der eineinhalb Stunden Film beläuft sich die Zeit, in der Pinhead oder wenigstens irgendein Cenobite zu sehen ist, auf vielleicht zehn Minuten. Der Gore-Anteil ist viel zu niedrig (gerade einmal drei Tote), und die Morde sind denkbar lieblos inszeniert. Ein bisschen Blut, ein bisschen Angst, aber nichts von den Qualen früherer Filme, die es doch eigentlich sind, wofür der Würfel existiert.

Die eigentliche Handlung um die Rache eines Vaters ist bei näherer Betrachtung vollkommen blödsinnig und weist ein paar doch recht krasse Plotholes auf. Die dümmlichen, typisch amerikanischen Teenager-Partyszenen tun ihr Übriges, einem den Film gründlich zu verleiden.
Letztlich zeigt sich auch hier wieder: Das Hellraiser-Universum taugt nicht für große Geschichten oder Psychothriller. Terrorfilme sind das einzig Gute, was man daraus machen kann, und der scheinbare Zwang, sich vom doch recht angenehmen Splatter, der die ersten Filme ausmachte, zu lösen, tut keinem Teil der Serie etwas Gutes. Im Vergleich zu dieser lahmen Krücke war selbst der eigentlich wirklich nervige Hell On Earth ein wahres Füllhorn an Spaß und Stimmung.

Für den Hellraiser-Puristen taugt der Film überhaupt nichts. Einziger Grund für alle anderen, ihn sich anzutun, dürften die wenigen wirklich bösen Momente von Lance Henriksen sowie die (verschwindend geringe) Anwesenheit von Doug Bradley, einfach weil er Doug Bradley ist, sein.
Außerdem ist die Hauptdarstellerin ziemlich süß. Sowas kann auch ein Grund sein.


In diesem Sinne, knappe 5/10 Punkten.