Review

Pinhead geht "online"!!
"Hellworld" nennt sich die "unreale" Plattform für die Anhänger von Pinhead und seiner dunkle Gefolgschaft.
"Hellworld" ist Rick Botas 3ter Versuch, die Serie erneut in andere Spheren zu hieven, was ihm auch hier wieder zweifelsohne gelungen ist.
Doch fassen wir kurz zusammen, warum es auch hier wieder geklappt hat.

Scott Derrickson hatte seiner Zeit mit "Hellraiser Inferno" bereits neues Land im Cenobitenreich betreten, in das so macher Hellraiser Fan leicht verwirrt umherirrte.
"Pinhead" nur noch als "fiktive" Figur desses Auftritte auf ein Minimum reduziert wurden und dessen Spannungsbögen nicht mehr aus der "Hölle" hergeleitet wurden, sondern aus den Urängsten des jeweiligen Protagonisten, stoß so manchem sauer auf.
Dabei muß aber konstatiert werden, daß Derrickson es wirklich geschafft hat, dem Mythos "Hellraiser" neue Impulse zu verleihen und die Serie aus der Sackgasse geholt hat, in die man mit dem 4ten Teil "Bloodline" zielsicher zusteuerte.
"Inferno" brachte aber alle Eigenschaften mit, die einen Hellraiser auszeichen. Eine äußerst dunkle Grundstimmung, Atmosphäre, gute Charaktere, Cenobiten und eine ganze Menge "Suspence", welche der neuen Marschrichtung das neue Gesicht gaben.

Botas Nachfolger "Hellseeker" baute fast mit identischer Rahmenhandlung das nächste Hellraiser Universum auf.
Pinhead war ebenfalls nicht überhäuft im Bilde, vielmehr ging es auch hier wieder um einen bestimmten Charakter, welcher das Geschehen bestimmte. Dennoch, der Grundtenor Hellraiser samt Cenobiten wurde nicht vernachlässigt. Sogar altbekannte Cenobiten wie der "Chatterer" und Protagonistin "Kirsty" aus dem ersten Teil wurden kurz wieder belebt und stellten somit wieder Bezug zur Serie her.
"Deader" ging einen ähnlichen Weg, man kannte Botas Marschrichtung ja nun. Dennoch, Deader war mehr als nur ein weiters Plagiat. Facettenreicher und auch wieder deutlich härter, düsterer und böser.

"Hellworld", so könnte man meinen, muß ja zwangsweise in die gleiche Kerbe schlagen. Doch weit gefehlt.
Hellworld dreht das Ruder in einem gewissen Radius noch einmal rum.
Doch eins gleich vorweg. Leute, welche mit Inferno, Hellseeker und Deader nicht klar kamen, kommen mit Hellworld auch nur bedingt zurecht.
Es fängt eigentlich ganz gemach an.
5 Freunde, welche ausgibig "Hellworld" im Internet "gezockt" haben, beklagen den Verlust eines guten Freundes, welcher wohl offenbar etwas zu "intensiv" dieses Spiel gespielt hat und sich selbst umbringt.
Nachdem besagte 5 ihren Freund zu Grabe getragen haben, ist aber dennoch die "Hellworld" nicht aus ihren Köpfen und man wird von Schuldgefühlen geplagt, doch besser auf ihren Freund aufgepasst zu haben.

Nachdem einer nach dem anderen im Internet beim "Hellworld" zocken, eine Eintrittskarte für die Ultimative "Hellraiser Party" gewonen hat, begibt man sich zum Veranstalter dieser Party.
Dieser gibt sich Anfangs noch als seriöser Gastgeber,
offenbart aber wenig später seine wahren Absichten, die der geneigte Zuschauer auch erst zum Schluß realisiert.
Hier weiter auf den Plot einzugehen, wäre fatal, da ich hier nur Spoiler setzen mußte, da die Auflösung wirklich anders ist als bis dato von Bota gewohnt.

Da es hier nicht eine Person ist, die irgendwelche inneren Ängste und Psychosen durchlaufen und bewältigen muß sind es hier 5 Charaktere, welche das gleiche Schicksal tragen, nämlich den Verlust eines guten Frerundes und die damit verbundenen Schuldgefühle.

Dies bringt den Vorteil, daß der Film keine große Anlaufzeit benötigt und nicht unnötig lange auf den Protagonisten eingehen muß. Der Film gewinnt schnell an Fahrt.
Was sich anfangs noch als x-ter Teeniefilm anmutet, entpuppt sich bald zum verwirrten und stellenweise expliziten Katz und Maus-Spiel.
Denn Freund Pinhead ist keine unreale Persönlichkeit, sondern ein "Gast" der Party.
Mit ihm dabei, natürlich 2 Cenobiten. "Chatterer" und "Bounded Cenobite".
Pinheads Vorgehen ist um einige Nuancen härter ausgefallen als bis dato.
Szenen wie zum Beipiel die laufenden Minisägen, eine Köpfungsszene und das aufspießen und ausbluten mittels riesigem Fleischerhaken und das vierteilen eines bestimmetn Protagonisten, sind sehr gut in Szene gesetzt und verwundern über eine 16er FSK, die der Film uncut bekommen hat.
Auch musikalisch bewegt man sich zwischen postmodernen Rock und Metalklängen wieder deutlich in "frühere Gefilde", da der Score so manchmal an die guten alten Zeiten erinnert.
Schockeffekte und Suspense gibt es natürlich auch, aber der Gewaltpegel ist doch gegenüber den Vorgängern erfreulicher Weise etwas angezogen.
Pinheads Auftritte halten sich aber auch hier in Grenzen, ähnlich wie bei den Vorgängern.

Dennoch, der Film punktet mit seiner Atmosphäre und ungewöhnlichen Story, welche man von Bota veilleicht nicht so erwartet hätte. Das Ende kann überzeugen, läßt auch noch genügend Spielraum für eventuelle Fortsetzungen.
Der Grundtenor "Hellraiser" ist spürbarer denn je und der Gewaltpegel wieder etwas angehoben.
Guter Score und die bemühten, durchweg guten Darsteller, runden einen Hellraiserfilm ab, den ich so nicht erwartet hätte. Natürlich im positiven Sinne.

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