Es geht weiterhin nicht bergauf mit der "Hellraiser"-Reihe. Rick Botas "Hellworld" bietet zwar einmal mehr eine schicke Optik und kann im weiteren auch mit Lance Henriksen und "Pinhead" Doug Bradley zwei erfahrene Genrestars vorweisen, dennoch will sich die so geschätzte Gothichorror-Atmosphäre der ersten Teile einfach nicht einstellen. An fehlenden Goreeffekten liegt dies beim mittlerweile achten Teil ebenso wenig wie etwa an zu wenig nackter Haut. Vielmehr hat man hier leider den Eindruck, nur einem x-beliebigen Teenie-Slasher zu folgen, bestückt mit den für dieses Genre so typischen Klischee-Charakteren und vohersehbaren Spannungspassagen.
Bereits das eröffende Storyelement um ein süchtig machendes Computerspiel incl. Mottoparty lässt einen als Zuschauer da mißtrauisch werden. Auch wenn letztlich zwar recht nett mit Wahn und Realität gespielt wird, so bestätigt sich dieses präventive Mißtrauen dennoch im weiteren Verlauf recht deutlich: Ein sexsüchtiger Teenie nach dem anderen scheidet auf mitunter ziemlich blutige Art und Weise aus dem Leben, gelegentlich sogar durch Pinheads höchst eigene Hand.
Würde bei einem normalen Slasher ja absolut niemanden stören aber musste man jetzt schon eine Kultfigur wie Pinhead zum einfachen Serienkiller herabstufen? Mir jedenfalls mißfiel diese extrem oberflächliche Metzel-Funktion, da abgesehen von diesen, stets kurzen Szenen den Cenobiden eigentlich keine weitere Bedeutung mehr zukommt. Böse Zungen könnten diesbezüglich gar von gezieltem Publikumsfang mittels bekannter Figuren sprechen.
Naja, wir wollen nicht allzu streng mit dem Film ins Gericht gehen. Auch wenn "Hellworld" nicht mehr viel mit dem "Hellraiser-Universum" zu schaffen hat und selbiges im Grunde nur seiner recht simplen Slasherstory als Gütesiegel aufstempelt wird, so kann man Rick Botas düster inszeniertem Streifen einen halbwegs soliden Unterhaltungswert nicht aberkennen. Mein Tip wäre daher, den Film losgelöst vom "Hellraiser"-Hype zu betrachten, dann klappts auch mit dem Filmspass!