Review
von Leimbacher-Mario
Durchwachsenes Finale macht nicht nur Dracula etwas zur Witzfigur
Eines muss man Blade:Trinity zu Gute halten: auch er schlägt wie der Vorgänger wieder einen ziemlich veränderten Ton an. Aber leider ist es diesmal in die komplett glatt gebügelte, etwas lächerliche Mainstream-Richtung, was dem kompletten Franchise nicht gut tat. Keine Spur von eigener DNA des Regisseurs. Der Film ist zwanglose Unterhaltung, aber sicherlich einer der schwächsten Marvel-Verfilmungen - aller Zeiten!
In Blade 3 kriegt der Daywalker Unterstützung von ein paar anderen, halbstarken Vampirjägern (u.a. Whistlers Tochter)... aber da Blade nun im Finale nicht nur das FBI am Hals hat, sondern es vor allem gegen Dragon aka Vampir-Urvater Graf Dracula geht, helfen diese nur bedingt!
Hannibal Kings Sprüche sind, wenn auch etwas überzogen & nicht immer ins Schwarze, cool rüber gebracht von Sympathie-Träger Ryan Reynolds - ein schöner Kontrast zum grimmigen Blade. Das Monster-Design & so manch einer der stärkeren Vampire ist in Ordnung, die Effekte sind natürlich über die Jahre besser geworden. Und die Idee mit Dracula ist zwar lächerlich aber irgendwie auch nur der einzige Finale-Ausweg der Saga & könnte ich mit leben. Aber trotzdem spielt der Film leider nicht annähernd in der gewohnten Klasse, wirkt wie ein zu später Nachkomme ohne Biss.
Der Film ist wortwörtlich blutleer, die Action biete nichts Neues & scheint eher aufgewärmt aus den Vorgängern. Leider kann die hübsche Jessica Biel auch nicht wirklich gut kämpfen, was auffällt trotz schnellen Schnitten. Wesley Snipes spult unmotiviert sein Programm runter, der Rest vom Cast ist unnötige Staffage. Der FBI-Subplot ist zu kurz & verkümmert, Dracula nur in seiner Monster-Form ansehbar, ansonsten nahe eines Witzes - obwohl ich Herr Purcel in Prison Break immer cool fand. Die Vorgänger werden komplett ignoriert & nicht erwähnt. Ein Kinder-Blade - damals fand man ihn noch ganz cool, heute unter dem Kritiker-Messer eine Enttäuschung.
Er kam bei Erscheinen bei Vielen sogar so schlecht an, dass Stimmen laut wurden, dass Marvel doch bitte die Finger von Comicverfilmungen lassen soll - Gott sei Dank haben sie diesen Rat nicht befolgt wie die Geschichte zeigt & aus ihren Fehlern gelernt ;)
Fazit: wenn auch keine Grabrede, trotzdem der mit Abstand der schwächste Blade-Ableger & kein würdiger Abgang!