Ja, ich weiß, "Blade Trinity" ist ein Hollywood - Blockbuster und soll nur unterhalten. Ich geb ja zu, daß der Film manchmal ( vielleicht auch eher selten ) wirklich ganz gut unterhält und nicht bloß penetrant nervt.
Aber ganz ehrlich : Oh Mann.......ist das ein Mist ! Der Film hat exakt zwei wirklich gute Szenen, zum einen die Idee, daß die bösen Vampire das Fernsehen nutzen um Blade zu mobben ( wird allerdings nicht weiter vertieft ), zum um anderen Blade beim Psychiater und der Dialog : " Wissen sie , wer zur Zeit im Weißen Haus sitzt ? - Ja, ein Arschloch!" Dem kann ich zwar zustimmen, aber es hilft dem Film auch nicht unbedingt weiter.
Warum der Film keine Jugendfreigabe bekommen hat......also am Blutgehalt kann's nicht gelegen haben. Sämtliche Vampire verwandeln sich postwendend nach ihrem Ableben in ( digitalisierten ) Staub und Ruß. Blut und Ekeleffekte Mangelware ! Wie gesagt, Hollywoodhochglanz. Vielleicht lag es aber an den permanenten "Schw*** ", " Fot*** ", "Lecken" , "Lutschen" und sonstigen Kraftausdrucksexzessen . Die sind zwar noch ganz erträglich ( naja...), aber wer auch immer die Dialogregie hatte, man sollte ihn kreuzigen ! Die Dialoge laufen regelmäßig komplett aus dem Ruder und haben im Normalfall nicht den Hauch eines Zusammenhangs.
Die Story ist natürlich komplett vernachlässigbar. Amerikanische Yuppie-Blutsauger erwecken den samaritischen (!?) Gott Dracula, von irgendjemand auch Dragon ( !?) genannt, zu neuem Leben. Gefunden haben sie ihn im heutigen Irak (!!!!!) und nennen ihn Drake (!?). Dieser Drake soll nun ein für allemal Blade ( Wesley Snipes ) vernichten. Der erhält aber unerwartet Hilfe von einer unerträglich überdrehten Klischeetruppe : Ein wild - textender Schwarzer, ein gehemmt, verklemmter " Q "- Verschnitt, eine blinde Ärztin, die natürlich trotzdem alles weiß und kann, ein pseudocooler Parade-Durchschnittsami und eine Emanzennudel. Was man sich vielleicht schon denken kann: sämtliche "Bösen" sind wesentlich sympathischer als diese Horde Schleimbatzen und das ist schon ziemlich schwer, da die Bösen auch nur unwesentlich mehr als ein Hauch von Nichts sind.
Zu dem was dann folgt : Der Film ist die aufdringlichste i-pod - Werbung überhaupt. Die Fantasiewaffen sind total affig, was für die Macher aber immerhin bedeutete, daß man einerseits richtig schön sinnlos rumanimieren kann, andererseits nicht erklären muß, was das Kriegsgerät eigentlich macht und warum genau. Jessica Biehl ( in der Rolle der Emanzennudel ) ist, trotz verzweifelt eingesetzter Computertechnik, eine Bewegungslegasthenikerin und mit ihrem düster - dämlichen Blick ähnlich sinnvoll besetzt wie Tara Reid in " Alone in the Dark ". Auf Logik verzichten wir sowieso mal von vornherein und der Versuch der Macher, eine ganz bestimmte Zielgruppe zu erreichen ( nämlich die, die aufgrund der Altersfreigabe eigentlich nicht in diesen Film dürften ) nervt doch mit zunehmender Dauer des Films.
Ja, ja, ich weiß es, ist ein Hollywoodfilm und der soll unterhalten.....und in diesem Fall kann ich da ausnahmsweise relativ wenig dagegen sagen. Der Film ist bodenloser Schwachsinn, aber wir saßen letzte Woche zu viert vor der Glotze und wenn man sich alle fünf Minuten anschaut, um kollektiv mit dem Kopf über soviel Dummheit zu schütteln, dann ist das vielleicht wirklich so etwas wie Unterhaltung. Sollte man allein sein, springt man wahrscheinlich schreiend aus dem Fenster.