Würdiger Abschluß der insgesamt großartigen Vampirtrilogie
Blade hat es nicht leicht. Stets auf der Jagd nach Vampiren wird er selbst vom FBI dingfest gemacht, dabei stirbt sein alter Kumpel und väterlicher Freund Whistler. Doch die Agenten haben finstere Pläne, denn eine Vampirrasse sterbt die Auslöschung der Menschheit an und hat zu diesem Zweck den alten Vampirfürsten Dracula wiederbelebt. Auftritt der Nightstalker, einer Nachwuchstruppe von Vampirjägern unter der Führung von Whistlers Tochter. Diese befreit Blade aus den Fängen des FBI, da er ihnen helfen soll, die Vampire ein für alle mal auszulöschen, mit Hilfe einer biologischen Waffe. Einige Scharmützel später kommt es zum finalen Aufeinandertreffen der verfeindeten Gruppen und dabei auch zum Duell zwischen Blade und Dracula. Und tatsächlich gelingt es der stark dezimierten Schar der Nightstalker, Draculas Blut mit dem Biokampfstoff zu vermischen und mittels des dabei entstehenden Virus die Vampire endlich vom Angesicht der Erde zu tilgen. Tatsächlich...oder nur bis zum vierten Teil?
Schon in der ersten halben Stunde sehen wir mehr Actionszenen als in einem durchschnittlichen kompletten Film. Diese Sequenzen sind brillant hingetrickst und choreographiert, Wesley Snipes darf all seine Kampfsportkünste zeigen. Dazu kommen noch eine handvoll neuer, schick anzusehender Waffen, und so freut man sich auf das weitere Geschehen. Doch die Handlung ist nicht wirklich stimmig, einige Fragen bleiben ungeklärt, und etwa ab der Hälfte des Films schleichen sich vermehrt zähe Stellen ins Geschehen ein. Ganz überflüssig ist dabei das obligatorische Kind, welches in einem düsteren Horrorfilm doch nun wirklich nichts zu suchen hat. Man fragt sich, warum in amerikanischen Filmen immer ein naseweises und neunmalkluges Gör mittun muß, denn der Film ist für Erwachsene gemacht, da sind die kleinen Teppichratten doch nun wirklich überflüssig.
Die Nightstalker indes bringen frisches Blut in die Serie und verlagern die Kämpfe ein bißchen weg von Wesley Snipes. Jessica Biel ist nett anzusehen, wenn sie durch die Reihen der Gegner pflügt, auch Ryan Reynolds, der für die komischen Szenen zuständig ist, lockert die an sich recht ernste Story angenehm auf. Warum aber Dracula aussieht wie ein Nachkomme des Predators, das wird auf ewig das Geheimnis der Filmemacher bleiben. Das letzte Drittel des Films bietet dann wieder geballte Action, eine Freude für die Liebhaber des harten Actionkinos, gerade in Zeiten von so unsäglichen Filmen wie dem „Pacifier“ mit Vin Diesel. Schade nur, daß die Längen des Films den guten Gesamteindruck trüben und man auch die neuen Waffen nur wenig im Einsatz sieht. Dennoch ist der Film ein passender Abschluß der Vampirkillerserie, mit einer Menge an tricktechnischen Höhepunkten. Aufgrund der Kritikpunkte bleibt ihm aber die Höchstnote verwehrt – 8/10.